APA - Austria Presse Agentur

Coronavirus: Brasilien erlaubt weiteren Test für Impfstoff

Die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, hat einen weiteren Test für einen Corona-Impfstoff zugelassen.

Die Anvisa erlaubte dem Unternehmen Janssen-Cilag, der Pharmasparte von Johnson & Johnson, Tests für eine Impfung gegen Covid-19 in Brasilien vorzunehmen, wie aus einer Erklärung der Behörde hervorging. Nach einem Bericht der brasilianischen Nachrichtenagentur Agência Brasil sollen in Brasilien 7.000 Freiwillige an der Phase-III-Studie teilnehmen. Damit hat die Anvisa fast ein halbes Dutzend Tests dieser Art erlaubt, viele davon in der entscheidenden dritten Testphase, um die Wirksamkeit von Corona-Wirkstoffen zu überprüfen. Dazu gehören die des britischen Pharma-Unternehmens AstraZeneca, entwickelt von Forschern der Universität Oxford; des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac sowie des Mainzer Biopharma-Unternehmens Biontech und des US-Konzerns Pfizer.

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In Brasilien mit rund 210 Millionen Einwohnern breitet sich das Virus immer noch rasant aus. Mehr als 3,3 Millionen Menschen haben sich mit Corona infiziert, mehr als 105 000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil sehr wenig getestet wird. Vielerorts steigt die Kurve der Infektionszahlen noch an, was für die entscheidende Phase der Impfstoff-Tests ein Vorteil ist.

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Dass Brasilien über exzellente Forschungseinrichtungen wie das Instituto Butantan und die Fundação Oswaldo Cruz (Fiocruz) verfügt, die in São Paulo (Sinovac) und Rio de Janeiro (AstraZeneca) die Federführung der Tests haben, hat das Land schon in der Vergangenheit gezeigt. Brasilien war bei Gesundheitskrisen etwa durch HIV oder Zika ein Vorreiter unter den Schwellenländern.