APA - Austria Presse Agentur

Coronavirus: Keine Regelungen für Literaturbetrieb

Nur die wenigsten Autorinnen und Autoren in Österreich leben von ihren Buchverkäufen.

Vielmehr tragen Lesungen, Performances und Lehraufträge hauptsächlich zum Einkommen bei. Die Literar Mechana schüttete an einzelne Autoren bereits erste Gelder als Notmaßnahme aus, die IG Autorinnen Autoren fordert dringend Lösungen in größerem Maßstab.

Konkrete Zahlen über bereits erfolgte Anträge von Autoren in Notlage auf Unterstützung kann Sandra Csillag, Geschäftsführerin der Literar Mechana, derzeit noch nicht nennen, da man noch am Aufarbeiten sei. Die Höhe der ausgeschütteten Mittel an haupt- und freiberufliche Schriftsteller, die aus dem auch schon bisher genützten Notfall-Topf des SKE-Fonds (Soziale und kulturelle Einrichtungen der austro mechana) kommen, werde von Fall zu Fall entschieden. Wichtig sei es, jetzt unbürokratisch zu handeln, versicherte sie im APA-Gespräch. "Wir versuchen, den Autoren Hoffnung zu machen." Csillag geht davon aus, dass die Anfragen sich in den kommenden Tagen und Wochen häufen werden. Daher sei es wichtig zu betonen, dass die einmaligen Zuschüsse der Literar Mechana die anderen Institutionen nicht aus der Pflicht nehmen, hier rasch zu handeln.

Wie mit Honoraren von bereits vereinbarten, aber nun abgesagten Veranstaltungen umgegangen wird, ist laut der IG Autorinnen Autoren noch unklar. Es gebe derzeit noch keine Garantie aller Förderungseinrichtungen des Bundes, der Länder und Städte und Gemeinden, dass Ausfallshonorare von 100 Prozent ausgezahlt würden, so Geschäftsführer Gerhard Ruiss zur APA. Derzeit gebe es lediglich allgemeine Erklärungen, dass man unvermeidliche Ausgaben anerkennen werde. Das wäre laut Ruiss aber "die allerdringendste erste Maßnahme, um Ausfälle zu kompensieren".

Der Fonds der Künstlersozialversicherung wiederum "hätte Mittel zur Unterstützung, die aber an ganz strenge Vorgaben gebunden sind". Hier gibt es seitens der Interessensvertretung den Ruf nach einer dringenden Reformierung. Dies könne "ganz leicht mit einem parlamentarischen Initiativantrag geschehen. Dann wären weitere Mittel zur Unterstützung frei", betont Ruiss, der auch auf die Überbrückungshilfen aus dem SKE-Fonds der Literar Mechana verweist. Dabei handle es sich jedoch um einen Notfallfonds, der zwar sofort und unbürokratisch in Einzelfällen reagieren kann, aber nicht im großen Stil systematisch helfen kann.

Keine Neuigkeiten gebe es bei dem "dringend notwendigen" Krisenfonds für Kunst- und Kultureinrichtungen und Kunst- und Kulturschaffende, "der aber das Um und Auf zur Bewältigung der Akutsituation darstellt", so Ruiss, der zugleich bereits nach längerfristigen Maßnahmenpaketen ruft. "Von den Bundesländern, auch von Wien, hört man bedauerlicherweise gar nichts. Jetzt wäre aber doch die Zeit für große öffentliche Erklärungen der für Kunst und Kultur Zuständigen." Nachsatz: "Es wird richtig viel Geld notwendig sein."