APA - Austria Presse Agentur

Coronavirus: USA erlauben Behandlung mit Blutplasma Genesener

Die US-Regierung erteilt eine Notfallgenehmigung für die Behandlung der Erkrankung Covid-19 mit Blutplasma, das Antikörper gegen das Coronavirus enthält.

Das kündigte US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend (Ortszeit) im Weißen Haus an. Bei der sogenannten Immunplasma-Therapie bekommen Patienten Plasma von Menschen, die nach einer natürlichen Infektion Antikörper gebildet hatten. Plasma wird seit über 100 Jahren genutzt und gilt als sicher für Patienten. Bisher noch unklar ist aber, wie wirksam Plasma tatsächlich ist, um die Covid-Sterblichkeitsrate zu senken.

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Trump feierte die Notfallgenehmigung der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) für Plasma als "sehr historischen Durchbruch", obwohl die Behandlungsmethode in den USA bereits weit verbreitet ist. Im Rahmen einer klinischen Sondergenehmigung haben bereits rund 70. 000 Menschen Plasma erhalten, wie die führende Mayo Clinic auf ihrer Webseite erklärt. Die Notfallgenehmigung entspricht zudem keiner formellen Zulassung, für die wesentlich höhere Hürden gelten. Zudem ist das Plasma-Angebot begrenzt, da es nur aus den Blutspenden Genesener gewonnen werden kann.

Die Idee hinter der Plasma-Behandlung ist bestechend: Weil es noch keinen Impfstoff gibt, der die Bildung von Antikörpern gegen Sars-CoV-2 anregt, verabreicht man Patienten Antikörper von Menschen, die diese nach einer natürlichen Infektion gebildet haben. Zu dem Verfahren laufen weltweit Studien, auch in Deutschland. Bisher gibt es aber keinen überzeugenden Nachweis, ob und wie sehr Plasma Covid-Patienten tatsächlich hilft.