APA - Austria Presse Agentur

Coronavirus: WHO-Europa an Jugend - Verbreitet Freude, nicht Covid-19

Pro Tag werden in den 53 Staaten der WHO-Europaregion derzeit durchschnittlich 26.000 SARS-CoV-2-Neuinfektionen registriert.

"Wir sind aber nicht wieder dort, wo wir im Februar waren. Wir können lokales, regionales Aufflackern des Virus wieder löschen. Dafür müssen wir intelligente, lokale Maßnahmen ergreifen", sagte am Mittwoch WHO-Europa-Generaldirektor Hans Kluge in einer Online-Pressekonferenz. "In der ersten Augustwoche hatten wir insgesamt rund 40.000 Neuinfektionen. Die gute Nachricht aber ist, dass wir mittlerweile viel mehr über die Verbreitungswege des Virus wissen, zum Beispiel in großen Menschenansammlungen und in Innenräumen", erklärte Kluge.

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Die Situation in Europa sei mittlerweile längst nicht so schwierig wie in anderen Weltregionen, sagte der WHO-Euro-Generaldirektor: "Das Epizentrum liegt derzeit auf dem amerikanischen Kontinent. Wir hatten bisher rund 3,9 Millionen Fälle. Das sind rund 17 Prozent der weltweiten Infektionen. Europa zeigt eine eigene Entwicklung. Das Virus hat früh und hart zugeschlagen." Covid-19 hätte aber in Europa durch massive Restriktionen stark zurückgedrängt und unter Kontrolle gebracht werden können.

"Doch das Virus ist rücksichtslos", sagte Kluge. Aus der Situation bei ärmeren Bevölkerungsgruppen und zum Beispiel unter Flüchtlingen wisse man: "Wir dürften niemanden zurücklassen. Das Virus verschärft Ungleichheit." Da immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene infiziert würden, müsse man an sie appellieren: "Kein Jugendlicher will einen Sommer verpassen. Aber: Verbreitet Freude, nicht das Virus." Der Anteil der 15- bis 24-Jährigen an den neuen SARS-CoV-2-Infektionen sei laut einer Studie von ehemals 4,5 Prozent auf bis zu 50 Prozent gestiegen.

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"Besonders wichtig wird in nächster Zukunft auch die Beobachtung der Situation rund um die Influenza. Speziell Risikogruppen sollten früh geimpft werden. Breitflächig benötigen wir weiterhin ein umfassendes SARS-CoV-2-Testangebot, dazu Contact Tracing und Quarantänemaßnahmen. Lokal brauchen wir abgestufte, intelligentes Maßnahmen. Damit können wir lokal aufflackernde Herde wieder auslöschen", erklärte Kluge.

Auch für das nächste Schuljahr seien - je nach lokaler Situation - abgestufte Maßnahmen notwendig. "Wenn wir die Gesellschaft öffnen, müssen wir auch die Schulen öffnen", erklärte der WHO-Europa-Generaldirektor. Am 31. August werde es dazu auch eine Online-Konferenz mit Vertretern aller 53 Mitgliedsstaaten geben. Zur WHO-Europa-Region gehören zum Beispiel auch die Länder Zentralasiens.