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Coronavirus: Zehntausende Videos auf YouTube wegen Verstößen gelöscht

Plattform erweiterte Richtlinien rund um Pandemie - Sichtbarkeit von Informationen aus seriösen Quellen erhöht

Die Internetplattform YouTube setzt im Kampf gegen die Verbreitung von Falschmeldungen rund um das Coronavirus darauf, Informationen aus verlässlichen Quellen besser sichtbar und gleichzeitig grenzwertige Inhalte schwerer auffindbar zu machen, hieß es bei einem Pressegespräch am Donnerstag. Seit Beginn der Krise wurden außerdem Zehntausende Videos wegen Verstößen gelöscht.

Beispiele dafür sind Videos, die das Virus mit der 5G-Technologie in Verbindung bringen, oder solche, die falsche Heilmittel verbreiten, berichtete Sabine Frank, Head of Government Affairs and Public Policy im deutschsprachigen Raum.

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Die Faktencheck-Plattform correctiv.org hat Mitte Mai eine Analyse veröffentlicht, laut der Hinweise auf potenzielle Falschinformationen, die ihr gemeldet wurden, am häufigsten zu YouTube-Videos führten. Correctiv hat dafür 1.400 Links untersucht, die Nutzer mit der Bitte um einen Faktencheck einreichten.

"Als große Online-Plattform hat YouTube eine große Verantwortung, wenn es um die Coronakrise geht", ist Frank bewusst. Um zu bestimmen, welche Inhalte problematisch sind, setzt die Plattform laut eigenen Angaben auf eine Mischung aus Algorithmen und Bewertungen durch Experten. So werden Videos mit medizinischen Ratschlägen von Medizinern geprüft.

Videos, die gegen die Communityrichtlinien der Plattform verstoßen, werden gelöscht. Nicht erlaubt sind beispielsweise Inhalte, die medizinische Falschmeldungen verbreiten, Behauptungen, dass Covid-19 nicht existiere, dass bisher niemand daran gestorben sei oder Inhalte, die die Nutzer dazu ermutigen, Hausmittel zu verwenden, statt sich in medizinische Behandlung zu begeben. Videos, die gegen nationales Recht verstoßen, werden im entsprechenden Land blockiert.

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Gleichzeitig werden Empfehlungen für grenzwertige Inhalte und potenziell schädliche Fehlinformationen reduziert und seriöse Quellen sichtbarer gemacht, berichtete Frank. In 30 Ländern, darunter auch in Österreich, wurde ein "Top News Shelf" eingerichtet, das Inhalte verlässlicher Quelle zum Coronavirus sichtbar machen soll. Hier werden etwa Videos von Nachrichtenseiten angezeigt, die über Pressekonferenzen der Regierung berichten.

Unter allen Videos mit Inhalten zu Corona finden sich außerdem Informationen des Gesundheitsministeriums. Auch wenn sich eine Suchanfrage auf Corona bezieht, wird prominent auf die Webseite des Ministeriums verwiesen.

Die Google News Initiative hat zudem im Rahmen der Coronapandemie 6,5 Millionen US-Dollar bereitgestellt, um die Arbeit von Faktencheck-Organisationen zu unterstützen, berichtete Isabelle Sonnenfeld, Leiterin des Google Newslab im deutschsprachigen Raum. Für Google News wurde ein spezieller Faktencheck-Bereich zu Covid-19-Themen eingeführt.