APA - Austria Presse Agentur

Covid-19 Forschungsprojekt nimmt Langzeitfolgen in den Blick

Ein Forschungsprojekt der tirol kliniken und der Medizinischen Universität Innsbruck will mit einer Online-Umfrage bis zu einem Viertel der mittlerweile genesenen Corona-Infizierten erreichen und dadurch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Ablauf der Krankheit und den Langzeitfolgen generieren.

"Es sollen damit alle Aspekte der Erkrankung beleuchtet werden", betonte Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Inneren Medizin II. Man wisse zwar bereits verhältnismäßig viel über Corona, führte Weiss am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Innsbruck ergänzend aus. Vor allem hinsichtlich der Langzeit- und Spätfolgen einer ausgestandenen Corona-Erkrankung gebe es aber noch Bedarf nach wissenschaftlichem Datenmaterial. "Wir wollen wissen, wie diese Folgen exakt aussehen", strich der Infektiologe hervor.

Man interessiere sich bei der Umfrage unter anderem dafür, ob nach überstandener Infektion die Leistungsfähigkeit und Gesundheit wieder wie zuvor sei, führte Judith Löffler-Ragg, Leitende Oberärztin an der pneumologischen Ambulanz an der Universitätsklinik für Inneren Medizin II, aus. "Auch die Frage, ob wirklich die meisten Patienten nach zwei Wochen wieder gesund sind, ist zentral", sagte die Forschungsprojektleiterin. Darüber hinaus erwarte man sich generelle Rückschlüsse auf die verschiedenen Verläufe der Krankheit, ergänzte sie.

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Auch auf "neurologische Manifestationen" wolle man sich fokussieren, erklärte Raimund Helbok, Oberarzt im Bereich Neurologische Intensivmedizin an der Universitätsklinik für Neurologie. "Dazu zählt beispielsweise eine Riechstörung, die bei Corona-Infizierten ganz ohne Schnupfen auftritt", erläuterte er. Man wollen klären, in welchem Prozentsatz diese Störung bei Infizierten auftreten, meinte er hinsichtlich der heute startenden Covid-19 Studie.

Insgesamt will man nach Abschluss der Studie, bei der alle in Tirol wohnhaften Personen ab 16 teilnehmen können die eine Corona-Infektion erlebten, etwa wissen, ob künftig bei unterschiedlichen Patientengruppen ein "leichter oder schwerer Verlauf" zu erwarten sei, sagte Weiss. Man erwarte sich auch Wissen, welche Therapien zu welchem Zeitpunkt Sinn machen und eine mögliche präzisiere Eingrenzung von Hochrisiko-Patienten, gab der Experte Einblicke in die Erwartungshaltungen des interdisziplinären Teams hinter der Studie.