APA - Austria Presse Agentur

Daikin rechnet mit rasantem Wachstum bei Klimaanlagen

Der japanische Daikin-Konzern, spezialisiert auf heizen, kühlen und klimatisieren, rechnet in seinem Osteuropa-Headquarter in Wien mit einem rasanten Wachstum.

Gerade der Ausstieg aus Öl und Gas und der Fokus auf Strom könnte auch eine Renaissance der Stromheizung einleiten, sagt Carl Lievens, Geschäftsführer von Daikin Central Europe. Moderne Anlagen wären dabei deutlich effizienter als einfache Heizstrahler. Vor allem können Kombigeräte sowohl heizen als auch kühlen.

Daikin betreut von Wien aus mit 90 Mitarbeitern 16 Länder in Zentral und Osteuropa und machte in der Region zuletzt 289 Mio. Euro Umsatz im Jahr. In Fünf Jahren soll dieser sich auf 600 Mio. Euro verdoppeln, sagte Lievens im Gespräch mit der APA. Der Vertrieb läuft hauptsächlich über die 1.600 Partnerunternehmen - etwa Installateure. Aber Daikin will sich künftig stärker direkt an die Endkunden wenden.

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Österreich ist derzeit mit 52 Mio. Euro Umsatz der größte Markt in der Region, auch hier soll sich der Umsatz verdoppeln, ergänzte Österreich-Chef Claus Albel. Immerhin habe auch das Coronajahr 2020 ein Umsatzplus von drei Prozent gebracht - Privatkunden machten den Ausfall von Firmenbestellungen wett. Mittlerweile geht die Hälfte des Verkaufs an private Endkunden.

Neben dem Headquarter in Wien und einem Lager in Enzersdorf an der Fischa gibt es ein Verkaufsgeschäft ("Flagshipstore") in der Shopping City Süd. Ein zweites in Österreich soll in den kommenden fünf Jahren folgen. Auch der Online-Verkauf soll ausgebaut werden, um Kunden künftig in ganz Österreich direkt zu erreichen. Derzeit können über die Homepage nur Kunden in Wien und Umgebung direkt betreut werden. .

"Vor allem Wärmepumpen wachsen brutal stark", sagt Albel. Verkaufsargument für die Klimaanlage wiederum sei, dass man damit nicht nur kühlen sondern auch heizen, zumindest in der Übergangszeit zuheizen, könne. "Das ist eine Luft/Luft-Wärmepumpe", so Albel. Daher sei nicht immer klar zu unterscheiden, ob der Verkauf dem Heizen oder dem Kühlen dient.

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Wie viele andere Unternehmen in Österreich hat Daikin ein Nachwuchsproblem. Zwar werden Installateure unterstützt, wenn sie Lehrlinge ausbilden, das reiche aber nicht mehr. Daher sei Daikin dabei, eine eigene Struktur für die Lehrlingsausbildung aufzubauen, obwohl es jetzt schon mehr Lehrplätze als geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten gebe. Es sei "ein Problem, geeignete junge Leute zu finden" - was Albel und Lievens nicht eingeht, handle es sich doch um einen Beruf mit vielen Perspektiven, der noch dazu "extrem gut bezahlt" sei.

Der gesamte Konzern mit Sitz in Osaka hat zuletzt mit 80.000 Mitarbeitern 18,5 Mrd. Euro Umsatz und 1,8 Mrd. Euro Gewinn gemacht. In Österreich gehört auch die AHT Cooling in der Steiermark mit ihren rund 1.000 Mitarbeitern zum Daikin-Konzern, ist aber nicht in die Struktur für Central Europe eingebunden.

Auch wenn der Konzern weltweit tätig sei, bemühe man sich um regionale Produktion, sagt Lievens. Wer etwa in Österreich eine Klimaanlage kaufe, habe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie im tschechischen Pilsen gebaut worden ist. Auch in Belgien, England oder Italien produziere Daikin - für unterschiedliche Bereiche, wie auch im steirischen Rottenmann über die AHT Cooling für Kühlgeräte. Angesichts der Risiken globaler Lieferketten, die in der Coronapandemie sichtbar wurden, wolle Daikin die lokale Produktion weiter forcieren.