Das Linzer Lentos Museum wird 20 Jahre

Am 25. Mai steigt im Lentos die Geburtstagsparty
Die Lage gab den Namen: Lentos, der keltische Begriff bedeutet an der "Krümmung des Flusses liegend". Und am Ufer der Donau steht seit zwei Jahrzehnten das Lentos Kunstmuseum der Stadt Linz. Am 18. Mai 2003 nach 29 Monaten Bauzeit wurde "das schönste Museum Österreichs", wie es der Albertina-Chef und gebürtige Linzer Klaus Albrecht Schröder damals nannte, nach dem Entwurf der Schweizer Architekten Weber & Hofer eröffnet. Am 25. Mai steigt die "20 Jahre Lentos Party".

Für ihr Werk erhielten die Architekten 2003 den Österreichischen Bauherrenpreis. Das dreigeschossige Gebäude ist 130 Meter lang und 21 Meter breit. Im Erdgeschoss wurde eine Fläche von 60 Metern ausgespart und somit ein überdachter Freiplatz geschaffen. Der Betonbau wurde mit einer Glashaut überzogen, in der sich tags die Umgebung spiegelt. Hinter dem Glas montierte Leuchtmittel lassen das Museum nachts in unterschiedlichen Farben leuchten.

Die Schaffung dieses neuen Kunstraums war notwendig geworden, da die Neue Galerie der Stadt Linz zu klein geworden war. Der Bund steuerte zu den 33 Millionen Euro Errichtungskosten keinen Cent bei, was den seinerzeitigen Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ), dessen ÖVP-Stellvertreter Reinhard Dyk und den Museumsdirektor Peter Baum gleichermaßen erboste. Weil sie die "Wien-Lastigkeit der Bundesmuseen unerträglich" fanden, wurde zur Eröffnung auch kein Regierungsmitglied geladen. Auf kommunaler Ebene spüre sie heute "einen Respekt und eine Anerkennung" für die künstlerische Arbeit, meint die derzeitige Direktorin Hemma Schmutz.

Baum überführte von der Neuen Galerie in das Lentos 1.320 Werken aus den Bereichen Malerei, Skulptur sowie Objektkunst, 10.000 Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen, Lithografien und rund 500 fotokünstlerische Werke. Der Grundstock geht im wesentlichen auf die Sammlung des Berliner Kunsthändlers Wolfgang Gurlitt zurück.

Die langjährige Direktorin Stella Rollig machte das Lentos zu einem bedeutenden Museum moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich, bevor sie 2017 als Generaldirektorin ans Belvedere nach Wien wechselte. Seitdem führt Schmutz das Haus an der Donau. Eine ihrer Leitlinien ist es, auf eine ausgewogene Präsentation zwischen Künstlerinnen und Künstlern zu achten. Jene "Strategie", die auch schon ihre Vorgängerin verfolgte, habe bewiesen, dass es möglich ist, zeitgenössische Künstlerinnen zu pushen. Sie hätten sich als "wichtige Positionen innerhalb der Kunstgeschichte etabliert". Dies zeige sich auch bei den Preisen der Werke. Und rund 15 Jahre nach der Ausstellung "Helene Funke" im Jahr 2007 "verleihen wir ihre Werke mittlerweile laufend", freut sich Schmutz.

Inhaltlich stehen im Jubiläumsjahr der Zwischenkriegskünstler Jean Egger, das Kollektiv Haus-Rucker-Co und eine Schau über Geschwister sowie Cornelia Gurlitt - Cousine von Wolfgang Gurlitt - und Anton Kolig auf dem Programm.

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