APA - Austria Presse Agentur

Demonstranten und Soldaten geraten im Libanon aneinander

Nach ersten Anzeichen der Entspannung sind im Libanon erneut regierungskritische Demonstranten und Soldaten des Militärs aneinandergeraten. Die Armee war Augenzeugen zufolge am Dienstag im Norden, Osten und Süden des Landes im Einsatz, um eine Blockade von Hauptstraßen zu verhindern.

Zu Rangeleien kam es teilweise in Beirut, wo Soldaten die Zelte und Bühnen der Demonstranten abbauten und Autos beseitigen wollten, die Straßen blockierten. Ein Dutzend Demonstranten wurde festgenommen.

Einige der Demonstranten hätten Soldaten beleidigt und geschubst, hieß es aus Militärkreisen. Mehrere Demonstranten seien leicht verletzt worden, als Soldaten sie von der Straße gedrängt hätten, sagte ein Augenzeuge.

Die Proteste hatten in Beirut und weiteren Teilen des Landes Mitte Oktober begonnen und zum Rücktritt von Ministerpräsident Saad Hariri geführt. Seitdem stieg der Druck auf Präsident Michel Aoun, mit den parlamentarischen Blöcken zu verhandeln, damit ein Nachfolger benannt werden kann. Die Proteste richten sich gegen Korruption und die Verschwendung von Staatsgeld. Das Mittelmeerland steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise und ist hoch verschuldet.