APA - Austria Presse Agentur

Der Februar zeigte sich mild und eher schneearm

Die klimatische Bilanz für den Februar 2023 reiht sich in die Reihe der zu milden Monate problemlos ein. Laut vorläufiger Geosphere-Bilanz lagen die Temperaturen im Tiefland Österreichs 1,3 Grad über dem Mittel der Periode 1991 bis 2020, auf den Bergen sogar um 1,8 Grad. Zum Teil war es auch schneefrei, unterhalb von 800 Metern Seehöhe gab es null bis 50 Prozent der üblichen Schneedeckentage, die Entwicklung der Pflanzen reagierte mit einem Vorsprung von ein bis zwei Wochen.

Insgesamt war es in ganz Österreich wärmer als im vieljährigen Mittel, besonders im Süden war es deutlich zu trocken, immerhin 14 Prozent mehr Sonnenstunden gab es gegenüber der Durchschnittsstrahlung. Die deutliche Erwärmung in den vergangenen Jahrzehnten hat der Februar mit allen anderen Monaten gemeinsam: "Es gibt zwar von Jahr zu Jahr Schwankungen, aber insgesamt ist ein durchschnittlicher Februar in den letzten 70 Jahren in Österreich um etwa 1,7 Grad wärmer geworden", sagte Klimatologe Alexander Orlik von der Geosphere Austria.

Der Februar ging mit leicht zu milden Temperaturen an den Start, ehe in der zweiten Woche ein Kältephase Einzug hielt, die jedoch nur in inneralpinen Regionen östlich von Osttirol sowie im Mühl- und Waldviertel über mehrere Tage strengen Frost brachte. Ab dem 12. Februar ging es mit überdurchschnittlichen Temperaturen weiter, die um den 20. des Monats stellenweise Tageshöchstwerte bis über 22 Grad brachten, ehe es gegen Ende wieder für die Jahreszeit typische Werte gab.

Die höchsten Temperaturanomalien traten in diesem Februar in Vorarlberg, Tirol, Teilen Salzburgs, im Großteil Ober- und Niederösterreichs, in Wien und dem Nordburgenland sowie bundesweit in den hochalpinen Lagen auf. Die Abweichungen zum Klimamittel reichten hier von plus 1,6 bis 2,6 Grad.

Nach dem 4. Februar stellte sich eine Niederschlagspause ein, die im Westen bis zum 24. Februar, im Norden bis zum 19. und im Süden und Südosten bis gegen Monatsende andauerte. In Klagenfurt zum Beispiel gab es den ersten messbaren Niederschlag in der Nacht von 25. auf 26. Februar. Auch in Oberösterreich, Niederösterreich, der Obersteiermark, Wien und dem Nordburgenland gab es eine große Niederschlagspause, aber der teils intensive Regen bzw. Schneefall in den ersten Februartagen reichte für insgesamt durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Monatsmengen.

Während in den Niederungen die "weiße Pracht" nur spärlich auszumachen war, hielt sich in Lagen oberhalb von 1.500 Meter dank der ausreichenden Kälte eine durchgehende Schneedecke, überdurchschnittlich viel Neuschnee gab es vereinzelt etwa am Feuerkogel (1.618 Meter Seehöhe) mit einem plus von 38 Prozent in Oberösterreich und auf der Rax (1.547) mit plus 30 Prozent in Niederösterreich. In den niederen Lagen bildete Klagenfurt eine Ausnahme, dort hielt sich alle 28 Tage eine Schneedecke, die sich noch aus den Jänner-Niederschlägen speiste.

Der milde Februar brachte, ähnlich wie im Vorjahr, eine frühe Entwicklung vieler Pflanzen, die Schneeglöckchen befinden sich etwa in Vollblüte. Winterling, Frühlingsknotenblume, Leberblümchen, Huflattich und Kornelkirsche bzw. Dirndl beginnen zu blühen, vereinzelt blühen auch schon Forsythien, zum Beispiel im Weinviertel. Damit liegt die Entwicklung der Pflanzen derzeit etwa ein bis zwei Wochen vor dem langjährigen Durchschnitt (Mittel 1991 bis 2020).