APA - Austria Presse Agentur

"Der Schwarm"-Regisseurin: Norwegen in Süditalien gefunden

Ab dem 6. März erheben sich die Meerestiere in ORF 1 gegen den Menschen. Frank Schätzings Science-Fiction-Thriller "Der Schwarm" wird als internationale Koproduktion verfilmt.

Auftritte haben neben der Schwarmintelligenz aus der Tiefe auch Klimawandel, Pandemien, Plastikmüll und Überfischung. "Eine kleine Reise durch alle Schrecken, die uns derzeit begegnen", fasste die burgenländische Regisseurin Barbara Eder, die vier Folgen inszenierte, bei einem Pressegespräch zusammen.

In Schätzings Roman wandelt sich das Verhalten der Meerestiere: Sie beginnen Menschen anzugreifen. Das hauptsächlich aus Wissenschaftern bestehende Ensemble lernt in der achtteiligen Miniserie jedoch langsam, dass die Gefahr aus der Tiefe "vielleicht gar nicht so böse ist, dass es vielleicht sogar eine höhere Intelligenz als uns Menschen gibt", erzählte Eder. "Man fragt sich, ob die Welt nicht besser dran wäre, wenn der Mensch nicht an ihr herumschrauben würde."

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Dynamik des Casts "wahnsinnig bereichernd"

Neben der Regisseurin halten die Schauspieler Eidin Jalali und Andrea Guo als Forscher Rahim Amir und Jess sowie Franziska Weisz als Ärztin Sophia Granelli die österreichische Fahne hoch. Ihnen zur Seite stehen etwa der Schwede Alexander Karim als Meeresbiologe Sigur Johanson, die Deutsche Leonie Benesch als Doktorandin Charlie Wagner und der Kanadier Joshua Odjick als indigener Walforscher Leon Anawak.

Die Dynamik des internationalen Casts sei "für den kreativen Prozess wahnsinnig bereichernd" gewesen, sagte Jalali. Neben Eder führten der Deutsche Philipp Stölzl und der Brite Luke Watson Regie. Der amerikanische Showrunner Frank Doelger, der den Roman gemeinsam mit Schätzing zur Serie adaptierte, war zuvor etwa an "Game of Thrones" beteiligt.

Am 19. Februar soll "Der Schwarm" die Berlinale Series eröffnen. Österreichische Künstler auf der internationalen Ebene zu unterstützen und international mitzuspielen sei kein "Nice-to-Have", sondern gehöre zu den Kernaufgaben des ORF, sagte Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz. Beteiligt an der über 40 Millionen Euro teuren Produktion sind auch der ZDF, France Televisions, Rai, SRF, Nordic Entertainment Group und Hulu Japan.

Nassere Szenen setzte man in einem Unterwasserstudio in Brüssel um, für Eder stach allerdings Süditalien als Drehort hervor, wo man herausfordernde Aufnahmen auf Booten am Meer verwirklichte. Aber auch das Norwegen sei eigentlich Süditalien gewesen: "Alle sind mit Rollkragenpullis herumgerannt, bei mehr als 30 Grad Hitze", erzählte die Regisseurin. Strecken haben man mit dem Zug zurückgelegt, auch habe es eine eigene Abteilung für "Green Producing" gegeben.

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Gedreht habe man in verschiedenen Sprachen. Sprechen die Wissenschafter im Film nicht dieselbe Sprache, so sprechen sie Englisch, berichtete Eder. Im ORF wird allerdings die synchronisierte, deutsche Variante zu sehen sein. Die Zukunft des europäischen Films sei es auch, unterschiedliche Sprachen zu spüren, meinte Eder.

"Der Schwarm" wird am 6., 7. und 8. März ab 20.15 Uhr in ORF 1 ausgestrahlt.