APA - Austria Presse Agentur

Der Tabu-Arbeiter: Künstler Cornelius Kolig ist tot

Der Kärntner Künstler Cornelius Kolig ist nach übereinstimmenden Medienberichten in der Nacht auf Montag im Alter von 80 Jahren verstorben. Das Reiben an gesellschaftlichen Tabus und die Arbeit damit waren für Kolig lange Zeit künstlerischer Alltag. Damit stand der sanftmütige, vielseitige und unbeirrbare Künstler immer wieder im Zentrum vehementer Debatten. "Wir werden ihn im Kreise der Familie im Paradies beisetzen", bestätigte seine Ehefrau Doris nun der "Kleinen Zeitung".

Als "Paradies" bezeichnete der am 7. September 1942 geborene Kolig seinen Gebäudekomplex im Gailtaler Vorderberg, in dem er bis zuletzt wirkte. Seine zentralen Themen blieben dabei über die Jahrzehnte hinweg dieselben: Sexualität, Tod und menschliche Ausscheidungen. Dies sorgte nicht zuletzt mit Politik und Boulevardpresse immer wieder für heftige Auseinandersetzungen. Allen voran kam es mit "Kronen Zeitung" und FPÖ-Frontmann Jörg Haider zum virulenten Konflikt um die Neugestaltung des Kolig-Saals im Kärntner Landhaus. Das Essl Museum in Klosterneuburg und das damalige 21er Haus würdigten den Künstler auch außerhalb seiner Heimat.