APA - Austria Presse Agentur

Deutsch-Matura widmete sich heuer Emojis und Oma-Bild

Mit den Klausuren im Fach Deutsch hat am Freitag für knapp 42.000 Schülerinnen und Schüler die erste Woche der heurigen Zentralmatura geendet. Heuer mussten sich die Prüfungskandidaten unter anderem mit der Interpretation eines Textes des Autors Sasa Stanisic, der Verwendung von Emojis sowie einem Essay über Klischees im Bild der Großmutter in einer patriarchalen Gesellschaft auseinandersetzen. Laut Bildungsministerium ist die Prüfung ohne besondere Vorkommnisse abgelaufen.

Deutsch ist das einzige Fach, in dem die Klausuren für alle teilnehmenden Schüler einheitlich sind. In allen anderen Gegenständen gibt es Unterschiede je nach Schultyp oder bei Fremdsprachen nach Anzahl der unterrichteten Jahre.

In Deutsch konnten die Schüler wie jedes Jahr eines von drei "Aufgabenpaketen" auswählen, die jeweils zwei voneinander unabhängige Aufgabenstellungen enthalten. Die Maturanten mussten innerhalb von fünf Stunden zwei (bei der Benotung gleich gewichtete) Texte verfassen. Wörterbücher durften verwendet werden, nicht aber Lexika. Eines der drei Pakete muss immer eine literarische Aufgabe enthalten.

Dieses war heuer die Interpretation eines Kapitels aus dem Roman "Herkunft" von Stanisic, in dem es um die Einreichung eines Lebenslaufs bei der deutschen Ausländerbehörde ging. Im gleichen Aufgabenpaket ("Literatur-Kunst-Kultur") war außerdem das Verfassen eines Leserbriefs zu einem Interview mit dem Kritiker Hanno Rauterberg zur Freiheit der Kunst in der "Tiroler Tageszeitung" gefragt.

Das zweite Aufgabenpaket ("Sprache im digitalen Zeitalter") umfasste einerseits die Erörterung eines Textes aus dem "Standard", in dem zur Diskussion gestellt wird, ob der Computer und diverse Übersetzungsprogramme das Sprachenlernen über kurz oder lang überflüssig machen. Außerdem musste ein Interview mit einem Linguisten aus der "Zeit" über Emojis zusammengefasst und anhand dessen die Möglichkeiten deren Gebrauchs und die Gründe ihres Erfolgs beschrieben werden.

Im letzten Aufgabenpaket ("Familie") war die Textanalyse eines Essays aus der "Wiener Zeitung" gefragt, in dem die Autorin ihre eigene Oma beschreibt und im Anschluss Klischees einer patriarchalischen Gesellschaft im Bild der Großmutter thematisiert. Außerdem musste ein Leserbrief zu einem "Standard"-Kommentar zum "Niedergang der Familie im Westen" verfasst werden.

Nach dem Wochenende wird die schriftliche Matura am 8. Mai mit Spanisch bzw. der Minderheitensprachen Ungarisch, Slowenisch und Kroatisch fortgesetzt. Am 9. Mai folgt Englisch, am 10. Mai Französisch, abgeschlossen wird dann am 11. Mai mit Italienisch.