APA - Austria Presse Agentur

Deutsche Missbrauchsserie weitet sich aus

Der Missbrauchsfall im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen nimmt immer größere Dimensionen an. Im Zuge der Ermittlungen ist ein siebenter Verdächtiger wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern festgenommen worden, wie die Polizei in Köln am Samstag mitteilte. Insgesamt wurden Fotos von den Missbräuchen in Chat-Gruppen mit bis zu 1.800 Personen ausgetauscht.

Vor mehreren Tagen waren vier Männer festgenommen worden, die ihre eigenen Kinder oder Stiefkinder sexuell missbraucht haben sollen. Kurz darauf wurden zwei Verdächtige in Krefeld und Aachen gefasst. Ausgangspunkt für die umfangreichen Ermittlungen waren große Datenmengen, die Ende Oktober bei der Durchsuchung einer Wohnung in Bergisch Gladbach gefunden wurden.

Die Bilder auf dem Smartphone des Familienvaters zeigen laut Polizei schweren sexuellen Missbrauch. Durch Auswertung seines Handys kamen die Ermittler den fünf weiteren Verdächtigen auf die Spur. Mit der neuen Festnahme in Alsdorf steige die Zahl der Verdächtigen auf sieben, sagte ein Polizeisprecher.

Der mutmaßliche Täterkreis konzentriert sich bisher auf Nordrhein-Westfalen, nur einer der Festgenommenen stammt aus Hessen. In NRW sind den Ermittlern derzeit acht Opfer bekannt, im Alter von unter ein bis elf Jahren. Die Polizei hatte mehrfach betont, dass unbekannte Täter nach wie vor aktiv sein könnten. Die Dimension des Falls sei noch nicht abzuschätzen. Es sei zu erwarten, dass die Ermittlungen auf andere Bundesländer und möglicherweise bis ins Ausland ausgeweitet würden.

Mehr als 150 Ermittler arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Aufklärung. Zahlreiche sichergestellte Datenträger werden ausgewertet, die schwere Gewalt gegen Kinder zeigen. Die Verdächtigen haben laut Kölner Polizei in Chat-Gruppen mit bis zu 1.800 Mitgliedern Fotos von dem Missbrauch ausgetauscht. Weitere Opfer seien zu befürchten.