Deutsche Regierung rechnet erst 2022 mit starkem Aufschwung

Lieferengpässe bremsen Wirtschaftserholung
Der scheidende deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier muss seine letzte Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft deutlich nach unten korrigieren. Heuer dürfte es nur noch zu einem Plus von 2,6 Prozent reichen statt der im Frühjahr in Aussicht gestellten 3,5 Prozent. Nächstes Jahr dürfte die Wirtschaft dafür um 4,1 Prozent zulegen, das sind um 0,5 Punkte mehr als bisher gedacht. Für 2023 wird mit 1,6 Prozent gerechnet.

"In diesem Jahr kommt es angesichts der aktuellen Lieferengpässe und weltweit hoher Energiepreise nicht zum erhofften Schlussspurt", sagte Altmaier. 2022 werde die Wirtschaft aber deutlich an Fahrt aufnehmen. Das wäre eine gute Nachricht für die neue deutsche Bundesregierung, über die SPD, Grüne und FDP momentan verhandeln. Sie ist dringend auf steigende Steuereinnahmen angewiesen, um zusätzliche Investitionen für Klimaschutz und Digitalisierung zu stemmen.

Die konjunkturelle Lage sei momentan zweigeteilt, so Altmaier. Die Dienstleister profitierten vom Impffortschritt. Der private Konsum sei einer der Treiber der Erholung von der Coronakrise. Dagegen spüre die Industrie die Knappheit bei Vorprodukten. Das bremse die Industrie im zweiten Halbjahr 2021 aus. Sobald sich die Lieferengpässe auflösten, sollte es 2022 aber zu Aufholeffekten kommen.

Altmaier hatte die Wachstumsprognose für 2021 zuletzt Ende April wegen stark anziehender Exporte angehoben und sich danach im Sommer noch optimistisch geäußert, womöglich sei sogar ein noch etwas stärkeres Wachstum drin.

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