APA - Austria Presse Agentur

Deutsche Wirtschaft zuversichtlich in den Frühling gestartet

Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich im März trotz der dritten Coronawelle überraschend stark aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 92,7 Zählern im Februar auf 96,6 Punkte und damit auf den höchsten Wert seit Juni 2019, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut am Freitag zu seiner Umfrage unter 9.000 Managern mitteilte.

"Trotz steigender Infektionszahlen startet die deutsche Wirtschaft zuversichtlich in den Frühling", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Manager beurteilten den Geschäftsausblick für die kommenden sechs Monate und ihre Lage günstiger als zuletzt.

Das Ifo-Institut hat erst in dieser Woche wegen anhaltender Lockdowns etwa für das Gastgewerbe seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte heuer nur um 3,7 Prozent und nicht wie noch im Dezember erwartet um 4,2 Prozent zulegen. "Die Coronakrise zieht sich hin und verschiebt den erwarteten kräftigen Aufschwung nach hinten", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Für 2022 erhöhte das Institut seine Vorhersage von 2,5 auf 3,2 Prozent. 2020 war die deutsche Wirtschaft um 4,9 Prozent eingebrochen.

Der Helaba-Volkswirt Urlich Wortberg sprach von einer Erholung, die zu erwarten gewesen sei, "nachdem es bei den vorläufigen Einkaufsmanagerindizes zu unerwartet deutlichen Anstiegen gekommen war. Insgesamt lassen die Zahlen auf einen freundlichen Konjunkturausblick schließen, dennoch sollten die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt werden." So gelte es zu berücksichtigen, dass in der ersten April-Hälfte Belastungsfaktoren durch verlängerte und zum Teil verschärfte Coronabeschränkungen entstehen würden.