Der deutsche Verfassungsschutz sieht eine neue rechtsextreme Dynamik

Neue Entwicklungen ließen sich in Chemnitz beobachten
Der deutsche Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang hat dem Rechtsextremismus in seinem Land eine neue Dynamik attestiert.

Viele dieser Entwicklungen habe man in Chemnitz beobachten können, sagte er im ARD-"Morgenmagazin". "Ich denke da vor allen Dingen an eine sehr intensive Vernetzung, ich denke da an Fake News und falsche Propaganda. Ich denke da an massive Gewalt auf den Straßen", hob der Chef des Inlandsgeheimdienstes hervor.

Dies könne sich auch dahin entwickeln, dass sich aus gewalttätigen Gruppen kleine Terrorgruppen bildeten. "All das hat das Beispiel Chemnitz gezeigt", sagte er. In der sächsischen Stadt hatte es im vergangenen Spätsommer wochenlang Ausschreitungen gegeben, nachdem dort nach einem Stadtfest ein 35-Jähriger getötet worden war. Als Täter stehen Asylwerber unter Verdacht.

Zudem sagte Haldenwang in dem Interview, dass Rechtsextremisten nach wie vor verschieden aufträten. "Gerade aktuell haben wir auch noch mal erleben dürfen, dass man schon so SA-mäßig durch die Straßen marschiert - uniformiert mit Fahnen, Trommelschlag und Fackeln", fügte er offensichtlich mit Blick auf eine Demonstration am 1. Mai im sächsischen Plauen hinzu. Es gebe aber auch einen intellektuellen Rechtsextremismus, der sich subtiler zeige.

Um die Szene besser beobachten zu können, bekräftigte Haldenwang seine Forderung nach mehr Möglichkeiten, im Netz aktiv werden zu können. Der Verfassungsschutz brauche Einblicke in nicht öffentliche Bereiche des Internets, sonst sei er blind. "Dem muss der Gesetzgeber entgegenwirken", sagte er.

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