Grenzkontrollen der deutschen Polizei am Grenzübergang Freilassing zu Österreich

APA/BARBARA GINDL / BARBARA GINDL

Deutschland beendete Grenzkontrollen in Coronakrise

Deutschland hat um Mitternacht die in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen beendet.

Die Mitte März verhängten Kontrollen an den deutschen Grenzen zu den Nachbarländern wurden bereits seit einigen Tagen schrittweise zurückgefahren. "Die Grenzkontrollen werden mit Ablauf des Sonntags, 14. Juni, beendet", hatte das deutsche Innenministerium am Samstag angekündigt.

Damit dürfen Menschen aus Deutschlands Nachbarländern wieder ohne besonderen Grund einreisen. Die lange zuvor eingeführten Kontrollen gegen irreguläre Einwanderung an der Grenze zu Österreich bleiben jedoch bestehen.

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Auch viele andere EU-Staaten wollten am Montag noch bestehende Einreisebeschränkungen aufheben. Polen hatte seine Grenzen zu allen EU-Nachbarländern bereits in der Nacht zum Samstag wieder geöffnet.

Nach drei Monaten hob die deutsche Regierung auch die weltweite Reisewarnung für Touristen teilweise auf und gab damit das Startsignal für den Sommerurlaub von der Adria bis zur Algarve. Seit Montag um Mitternacht warnt das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite nicht mehr vor Reisen in 27 europäische Länder. Dazu zählen Haupturlaubsländer der Deutschen wie Österreich, Italien, Griechenland, Frankreich und Kroatien.

Vier Länder der Europäischen Union und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums müssen auf die Aufhebung der am 17. März wegen der Corona-Pandemie verhängten Reisewarnung allerdings noch warten. Darunter ist das beliebteste Ferienziel der Deutschen: Spanien. Dort besteht genauso wie in Finnland und Norwegen noch eine Einreisesperre. Nur für ein EU-Land wird die Reisewarnung wegen einer noch zu großen Zahl von Neuinfektionen aufrecht erhalten: Schweden, wo es deutlich weniger Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie gab als in den anderen EU-Ländern.

Aber auch unter den 27 Ländern, für die die Reisewarnung aufgehoben wurde, gibt es eine Abstufung. Von Reisen nach Großbritannien, Irland und Malta wird auf der Internetseite des Auswärtigen Amts "dringend abgeraten". Der Grund: In diesen drei Ländern ist nach der Einreise noch eine zweiwöchige Quarantäne erforderlich. Für diese Länder gilt also eine Art Reisewarnung zweiter Klasse.

In den anderen 24 Ländern ist ein Urlaub auch nicht ganz ohne Risiken. Darüber informiert das Auswärtige Amt im Internet nun sehr detailliert in sogenannten Reisehinweisen. Darin wird über die Infektionslage, Einreisebestimmungen, mögliche Einschränkungen der Bewegungsfreiheit im Land und Hygieneregeln informiert.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hatte die weltweite Reisewarnung für Touristen am 17. März nach Ausbruch der Corona-Pandemie verhängt - ein bisher beispielloser Schritt. Davor gab es Reisewarnungen nur bei einer akuten Gefahr für Leib und Leben etwa in Kriegsgebieten wie Syrien und Afghanistan.