APA - Austria Presse Agentur

Deutschland sucht am Freitag seinen Song-Contest-Kandidaten

Deutschland hat die Hoffnung und seinen Humor noch nicht verloren, lautet der Titel des anstehenden Vorentscheids für den Eurovision Song Contest in Turin doch "Germany 12 Points". Die Fernsehshow ist also nach der Höchstpunktzahl benannt, die Deutschland im internationalen Finale zuletzt nur äußerst selten bekommen hat.

Nach zwei Jahren ohne deutschen Vorentscheidshow heißt es am Freitag (4. März) nun ab 20.15 Uhr in den Dritten Programmen der ARD "Germany 12 Points - der deutsche ESC-Vorentscheid", durch den wieder ESC-Urgestein Barbara Schöneberger führt. In den vergangenen beiden Jahren bestimmten Jurys ohne Einbindung der Zuschauer und ohne Liveshow den deutschen Beitrag.

Diesmal hat die ARD ein senderübergreifendes Prozedere installiert. Die neun Pop-Radiosender der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind erstmals integraler Bestandteil des Auswahlverfahrens. Sie spielen am 4. März die ausgewählten Lieder und rufen zur Abstimmung auf. Seit dem gestrigen Montag (28. Februar) kann auch schon online abgestimmt werden. Diese Stimmen sollen am Ende zusammen mit Stimmen während der Show zum Ergebnis führen.

944 Musiker und Bands hatten sich von den jüngsten Niederlagen beim Song Contest nicht abschrecken lassen und sich für den ESC 2022 beworben. Eine Jury wählte sechs Acts aus, die manchem ESC-Fan zu ähnlich klingen und arg auf radiotauglich getrimmt scheinen. Unter den Kandidaten findet sich mit Felicia Lu ("Anxiety") auch eine gebürtige Salzburgerin. Die weiteren Kandidaten sind "Rockstars" von Malik Harris, "I Swear to God" von Maël & Jonas, "Alive" von Eros Atomus, "Soap" von Emily Roberts und "Hallo Welt" von Nico Suave & Team Liebe.

Mit der neuen alten Variante des Vorentscheids hofft die ARD, Deutschlands ESC-Pechsträhne zu beenden. 2021 war der Sänger Jendrik auf dem vorletzten Platz gelandet (Platz 25). Beim ESC 2019 (vor der Corona-Zwangspause 2020) hatte das Duo S!sters mit "Sister" ebenfalls nur den vorletzten Platz erwischt, genauso Levina 2017. Aus der jüngeren deutschen ESC-Geschichte ragen nur Michael Schulte (2018 Platz vier), Roman Lob (achter Platz 2012) sowie natürlich Lena heraus, die vor zwölf Jahren auf Platz 1 landete.

Bereits einen Schritt weiter ist da Österreich. Hier steht bereits seit 8. Februar fest, dass der 19-jährige DJ LUM!X und die 18-jährige Pia Maria mit ihrem Dancesong "Halo" antreten werden, der allerdings erst im Laufe des März enthüllt werden wird. Der mit über 500 Millionen Streams als DJ fest etablierte LUM!X und die Newcomerin Pia Maria sollen dann im ersten Halbfinale des ESC am 10. Mai in der italienischen Industriestadt Turin das Finalticket für den 14. Mai lösen.

Nach dem Sieg der italienischen Rockband Måneskin in Rotterdam wird das musikalische Megaevent in der Halle Pala alpitour stattfinden, die unter Normalbedingungen 15.000 Menschen fasst. Hinzu kommen die knapp 200 Millionen ESC-Fernsehzuschauer über den Wettbewerb hinweg.

Insgesamt treten heuer 40 Nationen mit ihren Künstlerinnen und Künstlern an - nachdem die Europäische Rundfunkunion EBU zuletzt Russland wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine vom Bewerb ausgeschlossen hatte. Die beiden Halbfinals sind dabei auf den 10. und 12. Mai programmiert, das Große Finale wird am 14. Mai über die Bühne gehen. Als Moderatoren fungieren neben dem italienischen TV-Presenter Alessandro Cattelan die beiden Popstars Mika und Laura Pausini.

(S E R V I C E - www.eurovision.tv)