APA - Austria Presse Agentur

Deutschland und Belgien stufen Wien als Risikogebiet ein

Angesichts der hohen Anzahl an Neuinfektionen gilt Wien in Deutschland und Belgien jetzt offiziell als Corona-Risikogebiet.

"Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Bundesland Wien wird aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt", erklärte das deutsche Auswärtige Amt am Mittwochabend. Brüssel erklärte Wien ab Freitag 16.00 Uhr zur "roten Zone".

Einreisende aus Risikogebieten müssen sich in Deutschland verpflichtend auf das Coronavirus testen lassen, sofern sie kein negatives Testergebnis vorweisen können, das höchstens 48 Stunden alt ist. Solange kein negatives Ergebnis vorliegt, müssen sie sich für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben.

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Berlin begründete die Einstufung mit dem zunehmenden COVID-19-Infektionsaufkommen in Österreich. "Im Bundesland Wien liegt die Inzidenz derzeit bei mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, weshalb das Bundesland zum Risikogebiet eingestuft wurde. Daraus resultiert bei Einreise nach Deutschland ein verpflichtender kostenloser COVID-19-PCR-Test und ggf. eine Quarantäneverpflichtung."

In Wien liegt der Wert laut österreichischem Gesundheitsministerium aktuell bei 113 neuen Fällen bei 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Auch das Bundesland Tirol, hier insbesondere die Stadt Innsbruck, würden stark steigende Infektionszahlen verzeichnen, heißt es auf der Website des deutschen Außenministeriums.

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Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das deutsche Gesundheits-, Außen- und Innenministerium. Aus dem deutschen Außenministerium hieß es, bei Reisewarnungen handle es sich dem Charakter nach um einen dringenden Appell, nicht um ein Reiseverbot. Das Bestehen einer Reisewarnung könne jedoch weitergehende Auswirkungen haben, beispielsweise für die Gültigkeit einer Reisekrankenversicherung.

Als Risikogebiete definierte Deutschland bisher Regionen in Frankreich, Spanien, Belgien, Kroatien, Bulgarien, Rumänien, Tschechien und der Schweiz. Neu dazugekommen sind seit Mittwochabend neben Wien auch die ungarische Hauptstadt Budapest, die französische Region Hauts-de-France und das Überseegebiet La Réunion, die kroatischen die Gespanschaften Brod-Posavina und Virovitica-Podravina, die niederländischen Provinzen Nordholland und Südholland, die rumänischen Kreise Neamt und Caras Severin, der Schweizer Kanton Freiburg sowie die tschechische Region Stredocesky (Mittelböhmen). Die Kreise Arges und Dambovita in Rumänien gelten dagegen nicht mehr als Risikogebiete.

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Ebenso wie Deutschland hat auch Belgien die österreichische Bundeshauptstadt zum Corona-Risikogebiet erklärt. Wie das Außenministerium in Brüssel am Mittwoch mitteilte, wird Wien ab Freitag 16.00 Uhr zur "roten Zone". Darüber hinaus gilt für sechs österreichische Bundesländer ebenfalls eine leichtere Corona-Warnung: Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland, Steiermark, Tirol und Salzburg wurden vom belgischen Außenamt zur "orangen Zone" eingestuft. Bis Freitagnachmittag gilt diese Kategorie auch für Wien.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte im Vorfeld der Entscheidung gemeint, der Schritt wäre "keine Besonderheit". "Es ist eine Entwicklung, die ganz Europa, vor allem die urbanen Räume, trifft. Das gilt ja schon für andere europäische Großstädte wie Brüssel, Paris, Prag, Genf - überall dort, wo es natürlich auch größere Menschenansammlungen gibt", sagte Ludwig.