APA - Austria Presse Agentur

Deutschland und Österreich vereinfachten das Reisen

Zum Saisonstart in den Sommer kommt Bewegung in die Reisemöglichkeiten, in einem ersten Schritt einmal nur bilateral zwischen Deutschland und Österreich. Beide Seiten adaptierten ihre Einreiseregelungen - zuerst Deutschland, gestern dann Österreich: Geimpfte, Getestete und Genesene müssen nach dem Grenzübertritt nicht mehr in Quarantäne. Die heimische Hotelbranche ist erleichtert, denn die deutschen Urlauber sind wichtig, nur ein Drittel der Buchungen kommt aus dem Inland.

"Deutschland ist unser Quellmarkt Nummer eins - dass deutschen Gäste bei der Heimreise nicht mehr in Quarantäne müssen, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität und ein weiterer positiver Impuls in Hinblick auf die Wiedereröffnung nächste Woche, sagte die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) am Freitag in einer ersten Reaktion zur APA. Die Lockerungen bei den Einreisebestimmungen seien absolut zu begrüßen.

Die modifizierte Einreiseverordnung für den Rest der Welt folgt noch - sie soll dieser Tage fertig werden und per 19. Mai (Mittwoch) mit der Hotel- und Gastro-Öffnung in Kraft treten. Derzeit muss man als Rückkehrer aus fast allen Ländern der Welt noch zehn Tage in Quarantäne, selbst wenn man geimpft, getestet oder genesen ist. Nach fünf Tagen kann man sich freitesten lassen. Das neue Grenzregime, das derzeit noch in Ausarbeitung ist, ist vor allem auch für die gesamte Reiseveranstalterbranche, also den Outgoing-Bereich, essenziell.

"Die neue Covid-Einreiseverordnung fehlt noch - es gibt nur jetzt einmal eine Spezialregelung für Deutschland, seit gestern Nacht", bekräftigte der Obmann des Fachverbands Reisebüros in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Gregor Kadanka, gegenüber der APA. "Für manchen Hotelier ist das sicher ein 'positive sign'." Die neue noch ausständige Verordnung müsse am 19. Mai in Kraft treten. "Wir werden ununterbrochen von unseren Geschäftspartnern danach gefragt", berichtete der Branchensprecher der österreichischen Reisebüros.

"Die erleichterten Reisebestimmungen für deutsche Gäste geben Hoffnung, dass nun rasch alle anderen wichtigen Herkunftsländer folgen", hofft auch die Obfrau des WKÖ-Fachverbandes Hotellerie, Susanne Kraus-Winkler, auf eine baldige Neuregelung. Das Arrangement mit Deutschland sei "ein erster wichtiger Schritt in Richtung Reisefreiheit und enorm bedeutend für unsere rund 16.000 Beherbergungsbetriebe". Immerhin stammten im Sommer 2019 - vor Corona - 30 Millionen der insgesamt 78,9 Millionen Nächtigungsbuchungen in Österreich von deutschen Gästen. Nun sei es essenziell, dass "diese Erleichterungen nun auch dringend für weitere Länder folgen müssen". Immerhin stammen 70 Prozent der Nächtigungen in der Sommersaison von ausländischen Gästen", strich Kraus-Winkler hervor.

Dass Deutschland die Quarantänepflicht für Reiserückkehrer aus dem Ausland aufgehoben hat, wertet der Spartenobmann und obersten Touristiker in der Tiroler Wirtschaftskammer, Mario Gerber, ebenso als "wichtiges Signal. "Wir freuen uns, wenn es endlich wieder losgeht." Die Buchungsanfragen hätten innerhalb der vergangenen 24 Stunden "spürbar angezogen". "Ein Sommer wie im letzten Jahr ist möglich", so der Branchensprecher.

Mit den Anpassungen der Einreiseverordnungen in Deutschland und Österreich sei nun klar, dass Tourismus in das jeweils andere Land wieder möglich sei und deutsche Gäste ab 19. Mai in Tirol wieder beherbergt und ohne Quarantäneauflagen nach Deutschland zurückreisen könnten. "Das ist ein großer Schritt nach vorne", sagte Gerber. Diese Botschaft gebe der gesamten Branche ordentlichen Rückenwind für die lang erwartete Öffnung am 19. Mai. Gerade der Tiroler Tourismus sei sehr stark vom deutschen Markt abhängig. Dort kommt sogar jeder zweite Sommergast aus Deutschland.