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Die Geschichte einer Lehrerin aus Bad Hall zeigt, wie präsent Alltagsrassismus in Österreich ist

Kinder, die ihre Deutschkenntnisse verbessern wollten, seien in Bad Hall beleidigt und entmutigt worden, heißt es in dem Bericht der Lehrerin.

Am Montagnachmittag teilte “Falter”-Chefredakteur Florian Klenk eine Geschichte aus der September-Ausgabe des “Bad Haller Kurier”, die für zahlreiche Reaktionen sorgte. In dem Text berichtet eine Lehrerin von einer Begebenheit, die sich im Rahmen der Sommerschule ereignet habe.

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Kinder verschiedener Herkunft sollten Deutsch lernen und ihre Sprachkenntnisse in die Praxis umsetzen. Die Aufgabe sah vor, dass Fragen rund um Österreich an PassantInnen gestellt werden sollten. Fragen wie “Kennen Sie ein österreichisches Gericht?” standen auf dem Fragebogen und sollten die Kinder in Kontakt mit den ansässigen Menschen bringen.

Am Hauptplatz stießen die Kinder jedoch auf Ablehnung, Beschimpfungen und rassistische Kommentare – so soll ein siebenjähriges Mädchen mit tunesischen Wurzeln als “Gsindl” bezeichnet worden sein, andere PassantInnen wechselten die Straßenseite.

Die bitteren Ergebnisse der Übung sollen die Kinder stark verunsichert und ihren sprachlichen Fortschritt zunichte gemacht haben. Abschließend stellte die Lehrerin klar, dass sie fordere, dass bei Fremdenhass nicht weiter schweigend zugesehen werde und es in ihrem Ort zu klaren Maßnahmen komme.

Nicht nur UserInnen in den sozialen Medien reagierten auf die Geschichte, sondern auch der Bad Haller Bürgermeister antwortete mit einem Kommentar in derselben Zeitung. Er bezeichnet die Vorfälle als “beschämend” und “unterste Schublade” und nennt die Verantwortlichen “Angsthasen, die in allem Fremden eine Gefahr sehen”.