APA - Austria Presse Agentur

Die meisten Alkoholunfälle passieren im Juli und August

Die meisten Alkoholunfälle in Österreich passieren im Juli und August. 2.291 Alkoholunfälle gab es im Vorjahr, 253 ereigneten sich im Juli. Das sind weit mehr als im Dezember (188) oder Jänner (119), berichtete der ÖAMTC unter Berufung auf Zahlen der Statistik Austria am Donnerstag. Im Schnitt 87 Prozent der Unfalllenker sind Männer. Führendes Bundesland ist NÖ, gefolgt von OÖ und der Steiermark.

"Juli und August wechselten sich die vergangenen Jahre immer ab mit den meisten Alkoholunfälle", sagte ÖAMTC-Psychologin Marion Seidenberger. Führendes Bundesland ist Niederösterreich, gefolgt von Oberösterreich und der Steiermark, sagte die Expertin der APA. "Hohe Temperaturen und laue Abende lassen manche zu tief ins Glas schauen. Doch Alkohol beeinträchtigt die Sinnesleistungen. Die Kombination aus erhöhter Risikobereitschaft, verminderter Fähigkeit zur Selbstkritik und dem subjektiven Gefühl von gesteigerter Leistungsfähigkeit bei einer tatsächlichen Leistungseinbuße kann im Straßenverkehr katastrophale Folgen haben. Das gilt für alle Verkehrsteilnehmer, egal ob Auto-, Rad-, Rollerfahrer oder Fußgänger", warnte Seidenberger.

Die meisten Alkoholunfälle ereignen sich zwischen 17.00 und 21.00 Uhr sowie in den frühen Morgenstunden. Ab Donnerstag steigt die Rate der Alkoholunfälle merkbar an, den Höhepunkt erreicht sie am Samstag. Der Großteil der an Alkoholunfällen Beteiligten in den vergangenen Jahren sind Männer: Über einen Zeitraum von zwölf Jahren (2007 bis inklusive 2018) lag der Männeranteil bei durchschnittlich 87 Prozent, der Frauenanteil bei 13 Prozent. "Von 2000 bis 2014 hatte sich der Anteil von an Straßenverkehrsunfällen beteiligten alkoholisierten Lenkerinnen von acht Prozent auf knapp 16 Prozent verdoppelt", berichtete die ÖAMTC-Psychologin. Die Altersklasse der 20-29-Jährigen und hier Frauen wie Männer sind besonders häufig an Alkoholunfällen beteiligt.

In Österreich gilt grundsätzlich die Promillegrenze von 0,5. Wer von der Exekutive bei einer Verkehrskontrolle betrunken erwischt wird, muss bis 0,79 Promille neben einer Verwaltungsstrafe zwischen 300 Euro und 3.700 Euro auch mit einer Vormerkung rechnen. Ab 0,8 Promille drohen - je nach Alkoholisierungsgrad - Verkehrscoaching oder Nachschulung, die Entziehung der Lenkberechtigung sowie Strafen bis zu 5.900 Euro. Weit drastischer sind die Folgen nach einem Unfall. Für Probeführerschein-Besitzer, Lkw- und Busfahrer sowie Mopedlenker bis 20 gilt die 0,1-Promille-Grenze, für Radfahrer und Lenker von E-Scooter sind es 0,8 Promille.