Doskozil erleichtert über Wahlergebnis im Burgenland

Doskozil erleichtert über Wahlergebnis
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat sich trotz Verlusts der Absoluten erleichtert über das Wahlergebnis bei der Landtagswahl gezeigt. Ihm sei "ein Stein vom Herzen gefallen", sagte Doskozil und kündigte Gespräche mit allen drei anderen Parteien im Landtag an, ohne eine Präferenz erkennen zu lassen. FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer freute sich über das historisch beste Ergebnis im Burgenland, ÖVP-Spitzenkandidat Christian Sagartz ist enttäuscht.

Das selbstgesetzte Wahlziel, 18 der bisher 19 Mandate im Landtag zu halten, damit keine Mehrheit ohne SPÖ möglich ist, sei ein sehr "ambitioniertes Wahlziel" gewesen, meinte Doskozil am Wahlabend. Aber das Wahlergebnis der SPÖ, die auf 46,5 Prozent Stimmanteil kommen dürfte, sei ein Ergebnis der Sozialdemokratie, das es so sonst nirgends gebe, betonte der seit 2018 amtierende Landeshauptmann.

Hofer freut sich über Verdopplung der FPÖ-Stimmen

Der freiheitliche Spitzenkandidat Hofer, dessen Partei sich mit 22,8 Prozent im Vergleich zur Wahl 2020 mehr als verdoppeln dürfte, sprach von einem "sehr sehr erfreulichen Ergebnis". Der einzige Wermutstropfen dabei: "Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn an uns vorbei keine Koalition möglich gewesen wäre", meinte Hofer. Die im Vorfeld oft diskutierte Variante, Hofer könnte sich in einer Koalition mit der ÖVP zum Landeshauptmann machen lassen, geht sich laut Hochrechnung nicht aus. Die einzige Möglichkeit gegen die SPÖ wäre eine Regierung aus ÖVP, FPÖ und Grünen - eher unwahrscheinlich, wie Hofer befand. Doskozil sei nun am Zug, sich einen Partner zu suchen. Sollte er eingeladen werden, werde er mit ihm Gespräche führen, betonte Hofer. Die Regierungsbildung werde in den kommenden Wochen jedenfalls "sehr spannend".

Enttäuscht zeigte sich der ÖVP-Spitzenkandidat Sagartz. Es sei "kein guter Tag für uns als Volkspartei", hieß es in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA. Die Gründe für das schlechteste ÖVP-Ergebnis im Burgenland bisher machte die ÖVP u.a. an einer für die ÖVP unvorteilhaften politischen Großwetterlage fest. Auch die ÖVP zeigte sich offen für Gespräche mit der SPÖ

Haider Wallner fiel "Felsbrocken vom Herzen"

Noch größer als bei der SPÖ war die Erleichterung bei den burgenländischen Grünen, die den Einzug in den Landtag geschafft haben. Ihr sei "ein ganzer Felsbrocken vom Herzen gefallen", sagte die Grüne Landessprecherin Anja Haider Wallner am Wahlabend. Sie machte den Willen zum Mitregieren deutlich: "Wir stehen bereit, Verantwortung zu übernehmen."

NEOS-Spitzenkandidat Christoph Schneider versuchte, trotz des deutlich verpassten Einzugs in den burgenländischen Landtag Optimismus zu versprühen. "Wir waren noch nie so sichtbar wie jetzt", verkündete er vor seinem Team. "Die Rahmenbedingungen und Umstände waren schwierig", meinte Liste Hausverstand-Spitzenkandidat Geza Molnar, der den Landtags-Einzug ebenfalls versäumte.

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