Drastischer Rückgang der Coronavirus-Neuerkrankungen in China

Drastische Desinfektionsmaßnahmen in Wuhan zeigen Wirkung
Während sich das Coronavirus in vielen Ländern immer schneller ausbreitet, kann man es im Epizentrum der neuartigen Lungenkrankheit offenbar eindämmen. Wie die Behörden in Peking am Montagvormittag (Ortszeit) mitteilten, gab es am Sonntag lediglich 202 Neuinfektionen im Land, nach 573 am Samstag. Die Zahl der neu verbuchten Todesopfer stieg jedoch - von 34 auf 42.

Insgesamt sind somit 2.803 Menschen am neuartigen Coronavirus in China gestorben, die Zahl der Infektionen kletterte auf 80.026. Weiterhin ist die Krankheit auf die Krisenprovinz Hubei konzentriert. 196 der 202 Neuerkrankungen vom Sonntag sowie alle 42 Todesopfer wurden dort verbucht.

Unterdessen breitete sich das Virus in Europa weiter aus. So wurde am Sonntagabend bekannt, dass es in der deutschen Hauptstadt Berlin den ersten bestätigten Coronavirus-Fall gibt. In Deutschland sind bisher mehr als 130 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 bekannt, das die Lungenerkrankung Covid-19 verursachen kann. Mit Berlin sind es nun zehn Bundesländer, aus denen Infektionen gemeldet wurden.

Weltweit sind mittlerweile etwa 60 Länder betroffen, was nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation rund zehn mehr als am Samstag sind. Besonders stark breitet sich das Virus in Südkorea aus, wo am Wochenende knapp 1.400 neue Infektionsfälle und 18 Todesfälle verbuchten. Auch im Iran steigt die Zahl der Covid-19-Fälle unaufhaltsam. 54 Menschen sind bis jetzt gestorben, 978 positiv getestet worden.

Aus Australien wurde der erste Todesfall gemeldet. Und auch in den USA starb erstmals ein Menschen infolge der Infektion. In Europa ist nach wie vor Italien mit knapp 1700 Infektionen das am stärksten betroffen Land. In Österreich wurden bis Sonntag 14 Infektionen gezählt. In Israel stieg die Zahl der Infektionen am Sonntag von sieben auf zehn. Ägypten meldete seinen zweiten Fall, Algerien zwei weitere.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte am Sonntagabend in der ORF-Sendung "Im Zentrum", dass im Kampf gegen die Epidemie ein faktenbasiertes Vorgehen notwendig sei. Er sprach sich ebenso wie Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) dagegen aus, das am Montag beginnende Sommersemester an den Universiätten auszusetzen.

Anschober sagte, es gebe derzeit drei Möglichkeiten, wie sich die Coronavirus-Epidemie entwickeln könnte, die von Experten für etwa gleich wahrscheinlich gehalten werden: Das Virus werde ähnlich wie SARS eingedämmt und ausgehungert; es komme zu einer Pandemie mit unkontrollierter Ausbreitung; oder es gebe ähnlich wie bei der Grippe jährlich zu bestimmten Jahreszeiten wiederkehrende Wellen.

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