APA - Austria Presse Agentur

Dutzende Tote bei Anschlägen in Afghanistan

Bei Anschlägen und Attentaten sind in Afghanistan mindestens 22 Menschen getötet und zahlreiche andere verletzt worden.

Dabei häufen sich wieder gezielte Attentate auf Intellektuelle und Vertreter der Medien und des Staates. In der Hauptstadt Kabul erschossen Unbekannte bei drei Vorfällen einen Universitätsdozenten, einen Regierungsbeamten und vier Polizisten. Das teilte ein Polizeisprecher am Samstag mit.

Seit der Ankündigung der USA, ihren Truppenabzug aus Afghanistan nicht am 1. Mai, sondern erst am 11. September abzuschließen, hat die Anzahl der gezielten Attentate auf Einzelpersonen in Afghanistan wieder zugenommen.

Daneben kommt es zu Angriffen auf Militärposten und Anschlägen mit am Straßenrand versteckten Bomben. Geplante Friedensgespräche in Istanbul für diesen Samstag hatten die Taliban wegen des längeren Verbleibs der US-Truppen abgesagt.

Beobachter erwarten ein heftiges Wiederaufflammen des Bürgerkrieges, wenn bis zum Abzug der internationalen Truppen keine Friedensregelung erzielt wird.

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Alleine sieben Kämpfer einer regierungstreuen Truppe starben am Samstag in der Nordprovinz Takar bei einem Taliban-Angriff. Dabei setzten die Islamisten nach Angaben eines Geheimdienstoffiziers auch eine Drohne ein.

Im Bezirk Mohammad Agha der Provinz Logar wurden nach Polizeiangaben vom Samstag drei Soldaten bei der Detonation einer Bombe am Straßenrand getötet. In der Stadt Jalalabad starben zwei Polizisten bei einer Explosion und ein Zivilist wurde verletzt.

Ebenfalls bei der Explosion einer Straßenrand-Bombe wurden zudem in Ostafghanistan mindestens vier Zivilisten getötet und zwei weitere verletzt. Der Vorfall habe sich in der Provinzhauptstadt Ghazni ereignet, berichtete ein Sprecher des Gouverneurs von Ghazni am Samstag. Hinter dem Anschlag wurden die Taliban vermutet. Es bekannte sich jedoch niemand dazu.

In den ersten drei Monaten 2021 sind nach Zählung des UN-Hilfseinsatzes UNAMA in Afghanistan mindestens 573 Zivilisten getötet und 1210 verwundet worden. Das sind fast 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dabei stiegen insbesondere die Zahl der verletzten oder getöteten Frauen um 37 Prozent und die der Kinder um 23 Prozent.