APA - Austria Presse Agentur

E-Control: Energie-Wettbewerb wurde lebhafter

Der Wettbewerb im Energiebereich hat sich in Österreich nach Einschätzung des Regulators E-Control in den vergangenen Jahren belebt. Mittlerweile sind in Österreich 155 Strom- und 50 Gaslieferanten tätig, knapp 60 bzw. 30 davon bundesweit. Wo die Preise hoch seien, gebe es höhere Wechselraten, sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch am Montag. Grosso modo sieht man das Strompreisniveau für die nächsten Jahren unverändert. Die Ökostromkosten würden aber steigen.

Der Gesamtpreis für einen typischen Strom-Haushalt ist in den vergangenen fünf Jahren bei allen lokalen Anbietern gestiegen, im gewichteten Mittel um fast 9 Prozent - bei Gas dagegen sank der Gesamtpreis bei den lokalen Anbietern um bis zu 12 Prozent, so Urbantschitsch. Mit dem weiteren Roll-Out der "intelligenten Stromzähler" werde es mehr dynamische Preise geben. Derzeit liege die Smart-Meter-Ausrollung in Österreich aber erst bei rund 30 Prozent.

Durch den in diesem Jahrzehnt geplanten Ökostrom-Ausbau würden die Ökostromkosten natürlich steigen, sagte E-Control-Vorstand Andreas Eigenbauer. Für das heurige Jahr 2021 bezifferte er die Ökostromkosten für einen durchschnittlichen Haushalt mit 110 Euro. Für das Vorjahr hatte die Prognose auf 91 Euro gelautet.

Mit dem Vormarsch der E-Autos werde die Stromproduktion Schritt halten, versicherte Eigenbauer. Mengenmäßig sei das "kein Problem". Bis zum Jahr 2030 solle die Erzeugungskapazität in Österreich ja um 27 Terawattstunden (TWh) ausgebaut werden, und bei 30 Prozent E-Auto-Anteil 2030 brauche man nur 4 bis 6 TWh Strom zusätzlich. Wenn fast alle zeitgleich laden wollen, sei das Problem die installierte Leistung, nicht die Strommenge. Deshalb, so Urbantschitsch, sollten auch im Wohnbau und in den Garagen Ladestationen errichtet werden, ebenso in der Nähe von Arbeitsplätzen.