EcoAustria warnt vor Anstieg der Staatsschulden ohne Reform

Ausgaben etwa für Pensionen und Pflege steigen bis 2060 deutlich
Die Staatsschulden sind dank zuletzt niedriger Defizite im laufenden Wahlkampf kein Thema. Das Wirtschaftsforschungsinstitut EcoAustria warnt nun aber davor, dass die Schulden ab 2029 wieder steigen würden. Direktor Tobias Thomas plädiert daher zu Reformen bei Pensionen und Pflege - inklusive einer politisch wohl unpopulären Anhebung des Pensionsalters um zwei Jahre bis 2060.

Nach einer EcoAustria-Berechnung ("Schulden-Check") werden die Ausgaben für Pensionen, Gesundheit und Pflege wegen der Alterung der Bevölkerung bis 2060 deutlich ansteigen: Die Pensionskosten von 14,5 auf 16,3 Prozent der Wirtschaftsleistung, jene für Gesundheit von 6,9 auf 8,3 Prozent und jene für Pflege von 1,2 auf 2,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Diesem Anstieg stehe nach heutigem Stand keine entsprechende Finanzierung gegenüber, warnt Thomas: "Die Ergebnisse zeigen, dass die Schuldenquote in den nächsten Jahren zwar unter 60 Prozent sinken wird. Ohne Strukturreform steigt sie ab 2029 aber wieder an und reißt im Jahr 2033 die Maastricht-Grenze erneut."

Um dem entgegenzuwirken, fordert Thomas eine "moderate Anpassung des Pensionsantrittsalters" um zwei Jahre bis 2060. Außerdem plädiert er für eine Änderung der Pflegefinanzierung: anstatt das System über Steuern oder die von der ÖVP präferierte Pflegesozialversicherung zu bezahlen, solle jede Generation selbst für die eigene Pflege sparen.

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