APA - Austria Presse Agentur

EIB vergab 2019 1,55 Mrd. Euro an Krediten in Österreich

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat 2019 Kredite in Höhe von rund 1,55 Milliarden Euro in Österreich vergeben. Es sei ein "sehr gutes Jahr" gewesen, sagte der für Österreich zuständige EIB-Vizepräsident Andrew McDowell gegenüber der APA in Brüssel. Die Gesamtsumme sei um knapp 400 Millionen Euro höher als im Vorjahr. 2018 wurden laut der EIB 1,184 Mrd. Euro vergeben.

Zudem liegt der Betrag über dem Fünf-Jahres-Schnitt von 1,4 Mrd. Euro, so die Bilanz. Insgesamt beliefen sich die hierzulande laufenden EIB-Kredite Ende 2019 auf 16,3 Mrd. Euro, die sich auf fast hundert Geschäftspartner aufteilen.

Die Europäische Investmentbank konzentriert sich in Österreich vor allem auf Umwelt- und Klimaprojekte, Innovation und Klein- und Mittelständische Unternehmen. Die Zusammenarbeit mit Banken, die zwischen Firmen, die zu klein sind, um alleine ein Darlehen zu bekommen, und der EIB vermitteln, laufe sehr gut, zeigte sich der EIB-Vizepräsident zufrieden.

Im Bereich Forschung und Entwicklung hebt die Europäische Investitionsbank 2019 vor allem drei Transaktionen hervor. Für den österreichischen Entwickler von Videostreaming-Technologie Bitmovin stellte die Bank eine Finanzierung von bis zu 20 Mio. Euro bereit. An die Marinomed Biotech AG mit Sitz in Wien, die Therapien für Allergie-, Atemwegs- und Augenerkrankungen entwickelt, wurden 15 Mio. Euro vergeben. Und neun Mio. Euro gingen an den Linzer Roboterentwickler Robart.

Die EIB hat somit Kredite in Bereichen vergeben, die ein höheres Risiko bergen, als die Bank normalerweise einzugehen bereit ist, wie der Vize-Präsident erklärte. Doch stehen dahinter strategische Überlegungen. Oft würden innovative Start-ups im weiteren Verlauf der Unternehmensentwicklung an die USA oder China verkauft, so McDowell. Mit Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation wolle man diese innerhalb der Europäischen Union halten.

Ein weiteres "Highlight" des Jahres 2019 ist laut EIB das erste "grüne Darlehen" ("Green Loan") der Bank in Österreich, das an die Energie Steiermark vergeben wurde. Das Unternehmen mit Sitz in Graz bekam im November eine spezielle Klimaschutzfinanzierung in der Höhe von 90 Mio. Euro zugesprochen.

Auch ihre erste "Klimapartnerschaft" schloss die Europäische Investitionsbank, die nach den Vorstellungen der EU-Kommission im Rahmen des "Green Deals" als Klimabank auftreten wird, Ende Jänner 2020 mit einer österreichischen Stadt. Projekte der Stadt Wien in den Bereichen Wohnbau, Energie, Abfallwirtschaft und Transport sollen nun verstärkt darauf geprüft werden, ob sie durch ihren Beitrag zum Klimaschutz für eine Finanzierung durch die EIB geeignet sind.

Wien habe als erste europäische Metropole sein Interesse an dem Konzept mitgeteilt, erklärte der aus Irland stammende EIB-Vizepräsident McDowell. Die Europäische Investitionsbank und die Stadt haben bereits verschiedene Projekte in Höhe von insgesamt einer Mrd. Euro gemeinsam durchgeführt, die meisten davon betrafen Energieeffizienzmaßnahmen in Gemeindebauten.