Einigung in Florida wegen Disney World

Investitionen in Milliardenhöhe
Disney und der US-Bundesstaat Florida haben ihren zähen Rechtsstreit um die Kontrolle des Gebiets beigelegt, in dem die riesige Freizeitanlage Disney World liegt. Das von Gouverneur Ron DeSantis eingesetzte Aufsichtsgremium für das Gebiet billigte laut US-Medienberichten am Mittwoch eine Vereinbarung mit Disney. Demnach wird der Unterhaltungskonzern in den nächsten zehn bis 20 Jahren bis zu 17 Milliarden Dollar (15,7 Mrd. Euro) in den Ausbau von Disney World investieren.

Geplant ist den Berichten zufolge unter anderem der Bau eines weiteren großen Themenparks und zweier "kleinerer" Parks innerhalb von Disney World. Der Bundesstaat Florida und Disney hatten bereits im März eine Deeskalation ihres jahrelangen erbitterten Rechtsstreits bekanntgegeben und angekündigt, dass sie auf eine einvernehmliche Lösung für die Zukunft der Disney-Anlagen hinarbeiten würden.

Ursprünglich war der Streit durch ein Gesetz in Florida ausgelöst worden, das Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechteridentität an Volksschulen verbot. Kritiker verurteilten das Gesetz als Angriff auf sexuelle Minderheiten. Der damalige Disney-Chef Bob Chapek kritisierte das Gesetz ebenfalls und stoppte alle politischen Spenden seines Unternehmens in Florida.

Auf Veranlassung des erzkonservativen Gouverneurs DeSantis beschloss Floridas Parlament daraufhin ein Gesetz, das den weitreichenden Selbstverwaltungsstatus von Disney in Disney World einschränkt. Auf Grundlage des Gesetzes setzte DeSantis das Aufsichtsgremium ein, das nun die Vereinbarung mit dem Konzern traf.

Das frühere Selbstverwaltungsrecht von Disney bezog sich auf den sogenannten Reedy Creek Improvement District. Dieser Bezirk war 1967 durch Floridas Parlament geschaffen worden, um den Bau von Disney World zu erleichtern. Die Freizeitanlage erstreckt sich über eine Fläche von 11.000 Hektar und ist damit größer als die Stadt Paris.

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