EM-Karten: Ermittlungen gegen Dornauer eingestellt
Nachdem Dornauer innerhalb der schwarz-roten Tiroler Landesregierung für Sportangelegenheiten zuständig sei, sah die Staatsanwaltschaft dienstliche Gründe für die Reise vorliegen, berichteten ORF Tirol und "Tiroler Tageszeitung" (Dienstags-Ausgabe). Tirols SPÖ-Landesparteivorsitzender war zuvor von der Staatsanwaltschaft Innsbruck zu einer Stellungnahme aufgefordert worden, nachdem anonyme Anzeigen wegen "Vorteilsannahme zur Beeinflussung" an die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft eingelangt waren.
Dornauer hatte im Juni vier Karten für das EM-Spiel angeboten bekommen und auch angenommen. Die Karten erhielten neben dem Landeshauptmannstellvertreter auch zwei seiner Büromitarbeiter sowie ein Klubmitarbeiter der SPÖ Tirol. Die Reisekosten für sich und seine zwei Büromitarbeiter wurden aus den Verfügungsmitteln im Regierungsbüro beglichen. TFV-Präsident Josef Geisler betonte nach Bekanntwerden der Causa, dass Dornauer nicht von selbst an den Verband herangetreten sei. Der Sportlandesrat habe "immer ein offenes Ohr für den Verband und die Vereine" gehabt. Die Karten seien sozusagen als "kleines Dankeschön" zur Verfügung gestellt worden. Dornauer argumentierte, dass es sich um einen offiziellen Besuch in seiner Eigenschaft als Sportlandesrat gehandelt habe. Abseits des Spiels habe es in Berlin auch Treffen mit TFV-Funktionären und Ehrenamtlichen gegeben.
Nach Bekanntwerden der Causa - wobei Dornauer von der Opposition heftig kritisiert worden war - refundierte Dornauer die EM-Tickets und bezahlte dem TFV die 800 Euro zurück. Dornauers Anwalt Mathias Kapferer hatte sich überzeugt gezeigt, dass "strafrechtlich kein Substrat" übrig bleiben werde. Auch Dornauer meinte nun zur "TT": "Ich habe nie daran gezweifelt, dass eingestellt wird."
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