Energie AG im 1. Halbjahr mit Umsatzplus und Ebit-Minus

Beim Glasfaserausbau gab es unterschiedliche Resonanz
Mehr Absatz bei Strom und Gas, aber höhere Beschaffungskosten - diese Kombination hat der Energie AG (EAG) Oberösterreich im ersten Halbjahr 2018/19 (per 31. März) höhere Umsätze bei gleichzeitig niedrigeren Margen beschert. Der Umsatz stieg um 7,5 Prozent auf 982 Mio. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) sank um 15,7 Prozent auf 107,3 Mio. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Generaldirektor Werner Steinecker ist dennoch ganz zufrieden mit dem Halbjahr, das Geschäft sei stabil. Für das laufende Gesamtjahr gehe er von einem "guten bis sehr guten operativen Geschäft" aus, sagte er in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz. Aktuell seien die Flüsse und Seen "knackevoll", das werde wohl noch bis August anhalten.

Der Strompreis sei derzeit stabil. Wenn Deutschland 2022 seine Atomkraftwerke abschalte, werde er aber wohl wieder steigen, erwartet Steinecker. Dass der Atom- und der für 2030 geplante Kohleausstieg der Deutschen allein mit Wind- und Photovoltaik aufgefangen werden könne, bezweifelt er. Dann werde man wohl wieder verstärkt auf Gas setzen bzw. Gas oder Strom aus Russland importieren müssen um die Versorgung Europas sicherzustellen, so der EAG-Chef. Ob sich dann die österreichischen Pumpspeicherkraftwerke wieder rechnen, ließ er offen. Das sei vom Unterschied zwischen Spitzen- und Normalstrom abhängig. Erst wenn das Delta 20 Euro pro MWh - statt derzeit rund 10 Euro - betrage, rentiere sich die Technologie.

Beim Glasfaserausbau habe die EAG bisher Siedlungsgebiete in 166 Gemeinden erschlossen und 20.000 Haushalte erreicht - soll heißen, bei diesen wurden die Grundstücke angeschlossen, den Anschluss des Hauses selbst haben bisher erst 5.000 vornehmen lassen. Am Anfang "waren wir der Meinung, wir werden mit offenen Armen empfangen", so Steinecker, der von recht unterschiedlicher Resonanz berichtet: Es gebe Jungunternehmer, die das Glasfaserkabel brauchen würden und selbst aktiv dafür werben, dass ihr Ortsteil angeschlossen wird, aber auch Leute, denen eine geringe Bandbreite ausreiche, wenn sie am Wochenende im Internet surfen. Für die EAG ist eine (Grundstücks-)Anschlussrate von 30 Prozent die Schwelle, ab der sie ausbaut.

Insgesamt sieht Steinecker "keine Konkurrenz" zwischen Glasfaser- und Funk-Technologie. "5G ist eine Technik des urbanen Raumes. Keiner darf glauben, 5G geht raus in die Dörfer und bringt mir dort das Breitband", meinte er. Zudem müsse man die Sendemasten ans Lichtwellennetz anschließen, es gehe also beides Hand in Hand.

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