Energiepreise für Haushalte in der EU gestiegen

Strom zog durchschnittlich um 3,5 Prozent an
Die Strom- und Gaspreise für Haushalte sind zwischen dem zweiten Halbjahr 2017 und dem zweiten Halbjahr 2018 in der EU gestiegen. Strom zog durchschnittlich um 3,5 Prozent an und lag bei 21,1 Euro pro 100 kWh. Gas verteuerte sich um durchschnittlich 5,7 Prozent und lag bei 6,7 Euro pro 100 kWh, wie Eurostat am Dienstag mitteilte.

Dennoch betrug der durchschnittliche Strompreis für Haushalte in der EU um nur 0,1 Euro pro 100 kWh mehr als in der zweiten Jahreshälfte 2015, dem ehemaligen Höchststand der letzten zehn Jahre. In der EU reichte die Spanne von unter 10 Euro pro 100 kWh in Bulgarien bis etwa 30 Euro pro 100 kWh in Dänemark, Deutschland und Belgien. Österreich lag bei 20,1 Euro, die Preise stiegen hierzulande in dem genannten Zeitraum um 1,7 Prozent.

Die Gaspreise für Haushalte lagen in der EU im Schnitt bei 6,7 Euro pro 100 kWh. Dies sind immer noch 0,5 Euro pro 100 kWh weniger als in der zweiten Jahreshälfte 2014, dem Höchststand der Gaspreise in den letzten zehn Jahren. Die Preise reichten von unter 4 Euro pro 100 kWh in Ungarn, Rumänien und Kroatien bis rund 9 Euro pro 100 kWh in den Niederlanden, Spanien, Dänemark und Italien und über 12 Euro pro 100 kWh in Schweden. Österreich befindet sich mit 7,0 Euro etwas über dem EU-Durchschnitt, ein Plus von 0,4 Prozent im untersuchten Zeitraum 2017/2018.

Der Anteil der Steuern und Abgaben an den Strompreisen, die den Haushalten in Rechnung gestellt wurden, lag sowohl in der EU als auch in Österreich im zweiten Halbjahr 2018 bei durchschnittlich über einem Drittel (37 Prozent), der Anteil an den Gaspreisen bei etwa einem Viertel (27 Prozent). Den höchster Anstieg der Strompreise verzeichneten Zypern und Spanien, den stärksten Rückgang Lettland und Polen.

In Kaufkraftstandards, durch die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Ländern ausglichen werden, zeigt sich, dass im Vergleich zu den Kosten für andere Waren und Dienstleistungen die Strompreise für Haushalte in Finnland und Luxemburg am niedrigsten waren, gefolgt von den Niederlanden, Malta, Frankreich, Schweden und Litauen. Die höchsten Preise in Kaufkraftstandards wurden in Portugal, Deutschland, Spanien, Belgien, Rumänien, Zypern und Polen verzeichnet.

Für Geschäftskunden, also nicht Haushalte, stiegen die Strompreise vor Steuern und Abgaben zwischen der zweiten Hälfte 2017 und der zweiten Hälfte 2018 EU-weit um durchschnittlich 2,8 Prozent, teilte Eurostat mit. Der Preis lag im EU-Schnitt bei 11,5 Euro pro 100 kWh. Gaspreise für Geschäftskunden stiegen im selben Zeitraum um 11,0 Prozent, sie lagen im Schnitt EU-weit bei 3,1 Euro pro 100 kWh. Österreich lag im Mittelfeld bei Strom mit 10,11 Euro (inklusive Mehrwertsteuer und nicht erstattbarer Steuern), bzw. bei Gas leicht über dem EU-Schnitt mit 3,40 Euro (inkl. Mehrwertsteuer und nicht erstattbarer Steuern).

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