Equal Pension Day - SPÖ fordert Lohntransparenz

Eva Maria Holzleitner will Anschub für Frauenpensionen
Am Freitag, den 4. August, werden Männer so viel Pension bezogen haben wie Frauen erst am Jahresende. Ab dem Equal Pension Day würden Frauen also ohne Pensionsbezüge leben, schloss SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner bei einer Pressekonferenz. Um die Pensionslücke - Frauenpensionen sind im Schnitt 40,55 Prozent niedriger - zu schließen, fordert sie Lohntransparenz, eine faire Aufteilung der Karenzzeiten und einen Arbeitsmarktschwerpunkt für Frauen über 50.

Schließe man von den Entwicklungen der letzten zwölf Jahre auf die Zukunft, so werde sich die Pensionslücke zwischen Frauen und Männern erst in 127 Jahren schließen. Derzeit erhalten Männer durchschnittlich rund 2.162 Euro, Frauen 1.285 Euro im Monat - eine "immens große Lücke", mahnte Holzleitner. Diese variiert innerhalb von Österreich stark - so findet der Equal Pension Day in Vorarlberg schon am 11. Juli, in Wien erst am 13. September statt. Dass man sich seit dem letzten Jahr österreichweit nur um einen Tag verbessert habe, sei kein gutes Zeugnis. Altersarmut bleibe damit weiblich, das Leben mit geringen Pensionsansprüchen auch aufgrund der weiterhin hohen Inflation nicht einfach.

Den Grund dafür sieht die Frauenchefin etwa in der unbezahlten Arbeit, die zu einem Großteil von Frauen verrichtet wird. Diese übernehmen eine Mehrheit der Care Arbeit, kümmern sich um Kinder, pflegen Angehörige und arbeiten häufiger in Teilzeit. Auch würden 40 Prozent der Frauen - etwa aufgrund von Kündigungen, gesundheitlichen Problemen oder der Pflege von Angehörigen - nicht direkt von der Erwerbsarbeit in die Pension übertreten. "Das wird sich auch durch die schrittweise Anhebung des Frauenpensionsantrittsalters nicht verbessern", so Holzleitner.

Die SPÖ fordert deshalb einen Arbeitsmarktschwerpunkt für Frauen über 50 Jahren, Arbeitsumgebung und Angebot müssten angepasst werden. Die Karenzzeiten müssten sowohl höher für die Pension angerechnet, als auch fair zwischen den Partnern aufgeteilt werden. Derzeit würden von zehn Vätern nur zwei in Karenz gehen. Als dritte Maßnahme soll die Lohntransparenz Abhilfe schaffen, denn immer noch klaffe zwischen Männern und Frauen eine Gehaltslücke. Unternehmen sollen Ungleichheiten so aufzeigen müssen, denkt Holzleitner ein Modell nach isländischem Vorbild an. Wenn notwendig, sollen auch Strafen Teil davon sein.

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