Zu Beginn des Treffens mit dem Kanzler ist eine Pressebegegnung geplant. Schon für den Abend war die Abreise Erdogans geplant. In der Hauptstadt waren wegen des türkischen Gasts rund 2.800 Polizisten im Einsatz, wie es von der Polizei hieß. Diese hatte die Anzahl kurzfristig deutlich erhöht.
Der Besuch ist wegen der scharfen Verbalattacken Erdogans gegen Israel seit Beginn des Gazakriegs umstritten. Erdogan hatte die Ermordung vieler Hundert israelischer Zivilisten beim Terrorangriff am 7. Oktober zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als "Befreiungsorganisation" bezeichnet. Israel warf er dagegen einen "Genozid" im Gazastreifen vor und stellte sogar Israels Existenzrecht infrage. Israel versuche, "einen Staat aufzubauen, dessen Geschichte nur 75 Jahre zurückreicht und dessen Legitimität durch den eigenen Faschismus infrage gestellt wird", sagte er Ende vergangener Woche. Scholz hat die Vorwürfe Erdogans gegen Israel als "absurd" zurückgewiesen.