Erdogan will mit Putin Getreideabkommen wiederbeleben

Erdogan will bei einem Treffen mit Putin den Getreidedeal reaktivieren
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will im Zuge seiner Bemühungen um eine Wiederbelebung des Getreideabkommens mit der Ukraine den russischen Staatschef Wladimir Putin noch diesen Monat treffen. "Ich denke, dass dieser Besuch im August stattfinden wird", sagte Erdogan am Freitag in Istanbul. Es gebe zwar noch keinen genauen Termin, aber sein Außenminister und der Geheimdienstchef führten Gespräche darüber mit Moskau.

Zuvor hatte Putin die Türkei in einem Telefonat nach Angaben des Kreml um Unterstützung beim Export von russischem Getreide in afrikanische Länder gebeten. Die Türkei sei bereit, "das Getreide aus dem Schwarzen Meer zu Mehl zu verarbeiten und es in arme, weniger entwickelte afrikanische Länder zu transportieren", sagte Erdogan ebenfalls am Freitag.

Im vergangenen Monat war Russland aus dem von der UNO und der Türkei vermittelten Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Seit dem Inkrafttreten des Abkommens vor einem Jahr waren so fast 33 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen ausgeführt worden.

Im Juli kündigte Erdogan während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an, dass Putin im August die Türkei besuchen werde. Selenskyj kehrte jedoch von seinem Besuch in der Türkei mit fünf ukrainischen Spitzenkommandeuren des Asow-Regiments aus Istanbul zurück, die eigentlich im Rahmen eines Gefangenenaustauschabkommens mit Moskau bis zum Ende des Konflikts in der Türkei hätten bleiben sollen.

Moskau reagierte verärgert. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte damals, es handle sich um einen "direkten Verstoß" gegen das Abkommen mit der Türkei.

Ankara ist es gelungen, während des gesamten Ukraine-Krieges freundschaftliche Beziehungen sowohl zu Russland als auch zur Ukraine zu pflegen. Die Türkei lieferte einerseits Waffen an die Ukraine, unterstützte aber andererseits keine westlichen Sanktionen gegen Russland.

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