Ermittler hoben internationales Schleppernetzwerk aus

Die Razzia wurde von Europol und Eurojust koordiniert
Ermittler in fünf Ländern haben nach eigenen Angaben das umfangreiche Netzwerk einer der größten Schlepperbanden Europas ausgehoben. Die Verbrecherbande habe seit dem vergangenen Jahr bis zu 10.000 Migranten in Schlauchbooten über den Ärmelkanal nach Großbritannien geschmuggelt, wie Vertreter von Justiz und Polizei aus Frankreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien am Mittwoch in Den Haag mitteilten.

Insgesamt seien 39 Personen festgenommen worden, darunter 18 in Deutschland. Dabei soll es sich um eine irakisch-kurdische Bande handeln.

Die europäische Justizbehörde Eurojust sprach von "einer der größten Polizeiaktionen in Europa" gegen Menschenschmuggel über den Ärmelkanal. Beteiligt waren Hunderte Ermittler. Koordiniert wurde der Großeinsatz von Eurojust und Europol mit Sitz in Den Haag.

Mehr als 50 Wohnungen und Lagerräume wurden Europol zufolge durchsucht sowie fast 150 Schlauchboote, 1.200 Schwimmwesten und etwa 50 Außenbordmotoren beschlagnahmt. Die Ermittler hätten auch Tausende Euro Bargeld, Waffen und Drogen sichergestellt.

Die Bande hatte Europol zufolge eine ausgeklügelte Infrastruktur in den Nordsee-Ländern geschaffen. Menschen seien mit Autos an die französische Küste bei Calais gebracht und von dort mit Booten übergesetzt worden. Die Boote, Motoren und anderes Material waren demnach aus Deutschland geliefert worden.

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