Erneut Ausschreitung bei Protesten in Beirut
In Beirut ist es die zweite Nacht in Folge zu Ausschreitungen gekommen. Libanesische Sicherheitskräfte setzten am Sonntag erneut Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten ein. Dutzende Menschen wurden verletzt. Die Proteste halten seit Mitte Oktober an. Sie richten sich gegen die politische Elite des Landes und führten Ende Oktober zum Rücktritt von Saad al-Hariri als Ministerpräsident.
Am Sonntag wurde bekannt, dass es möglicherweise zu einer erneuten Ernennung von Hariri zum Regierungschef kommt. Präsident Michel Aoun will sich am Montag mit Abgeordneten beratschlagen. Aus dem Umfeld von Hariri verlautete, dass er eine Regierung aus Technokraten anstrebe.
Seit dem Rücktritt von Hariri stecken Bemühungen zur Bildung eines neuen Kabinetts in einer Sackgasse fest. Auslöser für die Proteste sind unter anderem steigende Lebenshaltungskosten. "Es gibt keine Arbeit, keine Löhne, kein Geld - nichts", sagte einer der Demonstranten. Deshalb gehe er auf die Straße. "Ich habe nichts zu verlieren."
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