APA - Austria Presse Agentur

USA-Wahl: US-Kongressmehrheiten noch nicht entschieden

Mehrere Tage nach der US-Kongresswahl ist weiter offen, welche Partei jeweils die beiden Parlamentskammern kontrollieren wird.

Die Republikaner sind auf Kurs zu einer knappen Mehrheit im Repräsentantenhaus, über die Kontrolle im Senat könnte am Ende erst eine Stichwahl in Georgia entscheiden. Aktuell kommen die Republikaner auf 49 Sitze und die Demokraten auf 48. US-Präsident Joe Biden sieht trotz des drohenden Verlusts der Kongressmehrheit eine Bestätigung seiner Politik.

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In der Nacht zum Freitag galt die Aufmerksamkeit vor allem der Auszählung der Stimmen in Arizona und Nevada. In den beiden Bundesstaaten geht es um jeweils einen Senatssitz. Bei jeweils 50 Stimmen würden die Demokraten die Kontrolle über die Kongresskammer behalten, da bei einem Patt Vizepräsidentin Kamala Harris das entscheidende Votum abgeben kann. Bringen Arizona und Nevada keine Klarheit, entscheidet eine Stichwahl in Georgia im Dezember.

Im Repräsentantenhaus bringen 218 Sitze die Mehrheit. Nach bisher ausgezählten Abstimmungen kamen die Republikaner in der Nacht zum Freitag auf 209 Sitze und die Demokraten auf 195. Vor der Wahl war den Demokraten ein Debakel vorhergesagt worden - doch eine Erfolgswelle der Republikaner blieb aus.

Regierende Partei abgestraft?

Biden sprach bei einem Auftritt vor Wahlkampf-Helfern der Demokraten deshalb von "außerordentlichen Ergebnissen". Bei den Wahlen zur Halbzeit einer Präsidentschaft wird oft die regierende Partei abgestraft. Schon mit der bisherigen Entwicklung hätten die Demokraten so gut abgeschnitten wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das sei auch ein Erfolg seiner politischen Initiativen, die er fortsetzen werde, sagte Biden: "Wir haben gerade erst angefangen."

Der Präsident betonte erneut, er sei bereit, mit den Republikanern zu kooperieren. Die Wahl zeige aber auch: "Das amerikanische Volk hat klargemacht, dass es auch von den Republikanern erwartet, dass sie mit mir zusammenarbeiten." Ohne Unterstützung im Kongress könnte Biden in den restlichen zwei Jahren seiner Amtszeit keine Gesetzesinitiativen durchbringen. Die bisher von Trump dominierte Partei stand Biden und den Demokraten unversöhnlich gegenüber.

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Doch nachdem den Republikanern kein klarer Sieg bei der Parlamentswahl gelang, mehren sich in der Partei die Stimmen, die dazu aufrufen, Trump hinter sich zu lassen. In den einflussreichen konservativen Medien von Medienmogul Rupert Murdoch wie "Wall Street Journal" und "New York Post" wurde Trump als "größter Verlierer" abgeschrieben.