Erste Hochrechnungen: Grüne wollen weiterkämpfen
Relativ gelassen haben die Grünen am Sonntagnachmittag die erste Foresight-Hochrechnung zur Nationalratswahl aufgenommen, die der derzeitigen Regierungspartei ein Zurückfallen um 5,3 Prozentpunkte auf nunmehr 8,6 Prozent Stimmanteil und Platz fünf hinter den NEOS voraussagt. "Ich glaube, es ist ein Auftrag weiterzukämpfen", sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch in einer ersten Reaktion vor Journalisten bei der Wahlparty im Wiener Metropol.
Gegenüber dem ORF-Fernsehen schloss Rauch personelle Konsequenzen aus. "Das ist überhaupt nicht die Frage, die sich stellt", sagte er. Natürlich werde man das Wahlergebnis, wenn es dann vorliegt, aber genau analysieren und Schlüsse daraus ziehen.
Die Regierungsbildung halte er für vollkommen offen, so der Minister weiter, er erwarte eine "neue Dynamik". Denn schließlich habe die ÖVP eine Koalition mit der FPÖ unter Herbert Kickl - dessen Partei laut Hochrechnung klar vorne liegt - ausgeschlossen. Österreich brauche eine stabile Regierung jenseits von Hass und Spaltung. Rauch ging davon aus, dass auch die Grünen zu Sondierungsgesprächen dazu eingeladen werden. Und: "Selbstverständlich sind wir bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen."
Den Grünen gehe es um Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine unabhängige Justiz. Für diese Anliegen werde man sich auch in den kommenden Landtagswahlkämpfen einsetzen. "Natürlich hätten wir uns mehr gewünscht", doch die Ausgangsbasis sei eine gute. "Wir sind kampfesmutig, schauen nach vorne", so Rauch.
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