APA - Austria Presse Agentur

Erste Proteste vor G20-Gipfel in Rom

Vor Beginn des G20-Gipfels in Rom ist es zu ersten Protestaktionen gekommen. Eine Gruppe von Klimaaktivisten besetzte am Samstagvormittag die Verkehrsachse Via Cristoforo Colombo, die zum Kongresszentrum "La Nuvola" führt, in dem die Staats- und Regierungschefs tagen. Die Demonstranten der Bewegung "Climate camp" saßen auf der Straße und blockierten somit den Verkehr. Mit ihrem Protest wollten die Aktivisten die G20 zu entschlosseneren Initiativen zum Klimaschutz bewegen.

Nach einiger Zeit zwangen die Sicherheitskräfte die Demonstranten, die Straße zu räumen. Die Aktivisten, die passiven Widerstand leisteten und sich hinlegten, mussten von der Straße weggetragen werden. Ein Teil der Straße konnte danach freigegeben werden. "Wir werden die ganze Stadt blockieren", riefen die Klimaaktivisten.

Zahlreiche Demonstrationen und Protestaktionen sind am Wochenende in Rom anlässlich des G20-Gipfels unter italienischem Vorsitz geplant. Am Samstagnachmittag findet auf der Piazza San Giovanni vor der Lateranbasilika eine Demonstration gegen die "Regierung Draghi und die Regierung der Banker" statt, die von der Kommunistischen Partei und verschiedenen Verbänden organisiert wird.

Ebenfalls am Samstagnachmittag werden Aktivisten der linksradikalen Gewerkschaft Cobas gegen die G20-Politik auf die Straße gehen. Es werden etwa 10.000 Menschen erwartet, die vom Piazzale Ostiense zum Circus Maximus defilieren werden.

Dazu kommt noch eine Demonstration von Impfgegnern gegen die seit dem 15. Oktober geltende 3G-Pflicht für alle italienischen Arbeitnehmer. Ähnliche Demonstrationen gegen die 3G-Pflicht sind am Samstagnachmittag in mehreren anderen italienischen Städten, darunter Mailand, Turin und Bologna geplant.

Vor Beginn des G20-Gipfels unter italienischem Vorsitz wurden in Rom schärfste Sicherheitsvorkehrungen ergriffen. Roms südliches Stadtviertel EUR, in dem am Samstag und Sonntag die Delegationen der G20-Staaten tagen, ist zur Festung ausgebaut worden. 7.000 Polizisten und Militärs sind im Einsatz, um die Sicherheit des Gipfels zu garantieren. Befürchtet wird, dass Proteste den Verlauf des hochkarätigen Treffens stören könnten.

Nach vorbereitenden und zum Teil bilateralen Gesprächen am Freitag beginnt der Gipfel offiziell am Samstagvormittag mit der Ankunft der Staats- und Regierungschefs. Für den Abend ist ein Event in den Thermen des Diokletian geplant. Der Sonntag beginnt mit einem Gruppenfoto im historischen Zentrum Roms. Danach folgen auf dem Gipfelgelände weitere Diskussionsrunden. Am Nachmittag soll der Gipfel gegen 16.00 Uhr mit Pressekonferenzen der Teilnehmer enden.