APA - Austria Presse Agentur

EU-Agrarminister besprechen Arbeitskräftemangel

Die EU-Landwirtschaftsminister besprechen am Mittwochnachmittag in einer Videokonferenz den von Grenzschließungen infolge der Corona-Krise ausgelösten Arbeitskräftemangel im Obst- und Gemüsebau sowie in der verarbeitenden Lebensmittelindustrie.

Auch die Stabilisierung der landwirtschaftlichen Märkte sei Thema der Videokonferenz, hieß es im Vorfeld seitens des Landwirtschaftsministeriums.

Österreich wird bei dem Gespräch von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) vertreten. Ausländische Arbeitskräfte sind sowohl für die heimische Landwirtschaft als auch für die Lebensmittelindustrie vieler anderer EU-Länder sehr wichtig.

Der Branchenverband für Obst und Gemüse geht in Österreich aktuell von bis zu 5.000 fehlenden Erntehelfern aus. Im Fleischsektor sind laut Landwirtschaftsministerium rund 9.000 Arbeitskräfte aus den benachbarten Ländern beschäftigt, von denen ein hoher Anteil aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht mehr verfügbar sein wird.

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Das österreichische Landwirtschaftsministerium hat daher über das Online-Portal "dielebensmittelhelfer.at" verfügbare Arbeitskräfte aufgerufen, den Mangel auszugleichen. Deutschland, wo jährlich knapp 300.000 vor allem osteuropäische Saisonarbeitskräfte beschäftigt sind, hat eine ähnliche Plattform gestartet.

In Frankreich fehlen bis Mai rund 200.000 Saisonkräfte. Auch dort können sich Interessierte für die Tätigkeit auf einer Webseite melden, die mit Hilfe der Arbeitsagentur eingerichtet wurde.

Bisher haben sich knapp 7.000 Personen auf "dielebensmittelhelfer.at" gemeldet. Die Arbeitskräfte sollen in Abhängigkeit von deren Qualifizierung und zeitlicher Verfügbarkeit an die Betriebe vermittelt werden.