APA - Austria Presse Agentur

EU-Außen- und Verteidigungsminister treffen sich in Prag

Der anhaltende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine steht im Mittelpunkt der Gespräche der EU-Staaten ab Dienstag in der tschechischen Hauptstadt Prag. Am Vormittag beraten zunächst die EU-Verteidigungsminister, darunter Ressortchefin Klaudia Tanner (ÖVP), über eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine. Am Nachmittag diskutiert Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) dann mit seinen EU-Amtskollegen über eine mögliche Visasperre für Russen.

Länder wie Polen, Tschechien, die baltischen Staaten oder auch nordische Länder wie Finnland und Dänemark fordern eine Aussetzung der Visavergabe an russische Staatsbürger oder haben die Einreise bereits teilweise beschränkt. Österreich dagegen lehnt ähnlich wie Deutschland generelle Einreisebeschränkungen für Russen ab und hält dies für "kontraproduktiv". Sechs Monate nach dem EU-Afrika-Gipfel wollen die EU-Außenminister bei ihrem bis Mittwoch dauernden informellen Treffen außerdem eine Bestandsaufnahme der Beziehungen durchführen. Der Krieg in der Ukraine hat direkte Folgen für Afrika, viele Staaten sind massiv abhängig von Weizenimporten aus der Ukraine. Russland setzt dabei auf die Narrative, dass die westlichen Sanktionen verantwortlich für die Lebensmittelknappheit seien. Dem will die EU nun gegensteuern.