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EU: Corona-Booster "entscheidend" im Kampf gegen Omikron

Im Kampf gegen die Corona-Variante Omikron setzt die EU auf beschleunigte Auffrischungs-Impfungen.

"Impfungen für alle anzubieten und Booster-Dosen bereitzustellen, ist entscheidend und dringend", heißt es in gemeinsamen Schlussfolgerungen zur Corona-Pandemie, welche die europäischen Staats- und Regierungschefs auf ihrem Brüsseler Gipfeltreffen annahmen. Brüssel plant zudem, die Gültigkeit von Impfnachweisen für Reisen innerhalb der EU auf neun Monate zu begrenzen.

Eine allgemeine Impfpflicht in der EU zeichnet sich demzufolge bisher nicht ab. Österreich wie Deutschland haben eine solche Maßnahme auf den Weg gebracht, in Deutschland soll in Kürze der Bundestag darüber abstimmen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte die Debatte kürzlich für ganz Europa als notwendig bezeichnet.

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Die hochansteckende Variante Omikron könnte nach Angaben der EU-Kommission bis Mitte Jänner die dominierende Variante in Europa werden. "Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit", warnte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Bisher sind rund 67 Prozent der Gesamtbevölkerung Europas vollständig geimpft. In drei Ländern - Bulgarien, Rumänien und der Slowakei - liegt die Impfquote jedoch unter 50 Prozent.

Einige Länder wie Irland, Portugal, Italien und Griechenland haben wegen der Omikron-Variante ihre Einreiseregeln verschärft. Dort müssen auch Geimpfte bei der Ankunft einen negativen Corona-Test vorlegen. Am Donnerstag kündigte auch Frankreich eine Verschärfung seiner Reisebeschränkungen an. Nach Regierungsangaben sollen ab Samstag nicht notwendige Reisen nach oder aus Großbritannien untersagt sein.

Im Vereinigten Königreich hat sich die hochansteckende Omikron-Variante inzwischen stark ausgebreitet. Am Donnerstag verzeichneten die britischen Behörden mit 88.376 Fällen den zweiten Tag in Folge einen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen.

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Brüssel fürchtet angesichts der jüngsten Entwicklungen einen Fleckerlteppich unterschiedlicher Reise-Regelungen und will nun die Gültigkeit der Impfzertifikate EU-weit vereinheitlichen. Corona-Impfnachweise sollen für Reisen innerhalb der EU künftig nur noch maximal neun Monate gültig sein, wie es am Donnerstag von Verantwortlichen in Brüssel hieß. Einen entsprechenden Vorschlag will die EU-Kommission noch vor Weihnachten machen. Ziel sei es, die Bürger zu schnellen Auffrischungs-Impfungen zu motivieren.

Bisher waren die europaweit anerkannten Impfzertifikate unbefristet gültig. Mitgliedsländer wie Frankreich haben wegen der hochansteckenden Omikron-Variante aber bereits angekündigt, sie nach einer bestimmten Frist nicht mehr für Einreisen anzuerkennen - im Falle Frankreichs schon sieben Monate nach der vollständigen Impfung.

Der Vorschlag wäre den Angaben zufolge für die Mitgliedstaaten bindend und könnte im Februar in Kraft treten, wenn nicht eine qualifizierte Mehrheit der Länder dagegen stimmt. Die Gültigkeitsdauer der Nachweise außerhalb von Reisen - etwa für Restaurantbesuche oder zum Einkaufen - soll dem Vernehmen nach weiter den einzelnen Ländern überlassen bleiben.