APA - Austria Presse Agentur

EU erinnert an Massaker von Srebrenica

Zum 25. Jahrestag des Massakers von Srebrenica haben die EU-Spitzen dazu aufgerufen, die richtigen Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Bei dem Massaker in dem ostbosnischen Ort waren vom 11. Juli 1995 an etwa 8.000 muslimische Männer und Buben von serbischen Verbänden ermordet worden. Die im Bosnienkrieg 1992-1995 verübte Gräueltat gilt als erster Völkermord auf europäischem Boden seit 1945.

"Dieser Jahrestag ist für uns eine schmerzhafte Mahnung", erklärten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ratschef Charles Michel und der Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag. Europa habe damals sein Versprechen nicht eingehalten, solche Arten von Tragödien auf dem Kontinent nie wieder zuzulassen, hieß es in der Erklärung. Es sei deswegen eine Pflicht, sich zu erinnern und die nächsten Generationen beim Aufbau einer besseren Zukunft zu unterstützen. Die EU müssen fest und ohne Ausnahme für die universellen Werte und insbesondere die Menschenwürde eintreten.

"Der Völkermord in Srebrenica ist das größte Massaker in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Schatten von Srebrenica sind lange und mahnen uns, dass so etwas nie wieder mitten in Europa passieren darf", teilte SPÖ-EU-Delegationsleiter Andreas Schieder in einer Aussendung mit."Ein solches Versagen der internationalen Politik", so Schieder weiter, "bleibt unentschuldbar".

Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei, warnte in einer Aussendung vor einer "Glorifizierung" der Täter. Diese behindere "dringend nötige Aussöhnung in Bosnien und Herzegowina und in der ganzen Balkanregion". Er forderte: "Wir in der EU müssen den Genozid aktiv und würdevoll in unsere Erinnerungskultur mitaufnehmen."