In einer Erklärung, die der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Sonntag im Namen der EU verbreitete, wurde Israel zugleich zu "größtmöglicher Zurückhaltung" aufgerufen, um das Leben von Zivilisten zu schützen.
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"Die EU ist zutiefst besorgt über die Verschärfung der humanitären Krise im Gazastreifen", hieß es in der Erklärung. Die EU schließe sich den Forderungen nach "sofortigen" Kampfpausen und der "Einrichtung humanitärer Korridore" an, um die Bevölkerung des Gazastreifens mit humanitärer Hilfe versorgen zu können.
"Die EU verurteilt den Einsatz von Krankenhäusern und Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas", erklärte Borrell. "Zivilisten müssen die Möglichkeit haben, das Kampfgebiet zu verlassen." Borrell beklagte schwere Folgen der Kampfhandlungen für die Krankenhäuser im Gazastreifen und "schreckliche Folgen für Zivilisten und medizinisches Personal". Das humanitäre Völkerrecht schreibe vor, dass Krankenhäuser, medizinische Versorgung und Zivilisten in Krankenhäusern geschützt werden müssten, betonte er.
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Die Krankenhäuser müssten daher außerdem sofort mit den dringendsten medizinischen Hilfsgütern versorgt werden und Patienten, die dringend medizinische Versorgung benötigen, müssten sicher evakuiert werden, forderte Borrell. "In diesem Zusammenhang fordern wir Israel dringend auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten", fügte der EU-Außenbeauftragte hinzu.
Hunderte Kämpfer der radikalislamischen Hamas waren am 7. Oktober aus dem Gazastreifen nach Israel eingedrungen und hatten bei Angriffen auf mehrere Ortschaften und ein Musikfestival Gräueltaten an Zivilisten verübt. Bei dem schlimmsten Angriff in der Geschichte des Landes wurden israelischen Angaben zufolge etwa 1200 Menschen getötet und rund 240 Menschen als Geiseln genommen und in den Gazastreifen verschleppt.
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Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hatte Israel der Palästinenserorganisation den Krieg erklärt und greift seitdem Ziele der Islamisten im Gazastreifen an. Nach unabhängig nicht überprüfbaren Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden seit Beginn des Krieges mehr als 11.000 Menschen in dem abgeriegelten Küstenstreifen getötet. Inmitten heftiger Kämpfe war zwischen Israel und der Hamas war zuletzt vor allem die Sorge um die Menschen in den Krankenhäusern im Gazastreifen gewachsen.