APA - Austria Presse Agentur

Mehr EU-Staaten stoppen vorübergehend AstraZeneca-Impfung

Corona-Impfungen mit dem Impfstoff AstraZeneca werden in immer mehr EU-Staaten ausgesetzt.

Am Montagnachmittag kündigte die deutsche Regierung an, das Vakzin vorläufig nicht mehr zu verabreichen. Wenig später folgten auch Frankreich und Italien. Eine Stellungnahme des österreichischen Gesundheitsministeriums war am späten Nachmittag noch offen.

Deutschland argumentierte, dass nach neuen Meldungen über Thrombosen der Hirnvenen im Zusammenhang mit der Impfung weitere Untersuchungen notwendig sind. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, "ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken".

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Frankreich und Italien verzichten auf AstraZeneca

Wenig später verkündeten Frankreich und Italien, ebenfalls mit der AstraZeneca Impfung auszusetzen. Frankreich wolle bis zur Einschätzung der EMA den Impfstoff erstmal nicht mehr einsetzen, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag beim französisch-spanischen Gipfel im südwestfranzösischen Montauban. Es handle sich um eine "Vorsichtsmaßnahme".

Auch Italien sprach von "einer Vorsichtsmaßnahme, die gelten soll, bis sich die EMA über die Sicherheit des Impfstoffes aussprechen wird". Der Beschluss wurde am Montag von der italienischen Arzneibehörde AIFA in Rom gefasst.

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Bestimmte Chargen werden nicht mehr verwendet 

Nach Berichten über Komplikationen durch Blutgerinnsel nach der Impfung hatten zuvor die Niederlande, Irland, Dänemark, Norwegen und Island den Einsatz vorübergehend ausgesetzt. Italien und Österreich stoppten die Verwendung von bestimmten Chargen.

Das Pharmaunternehmen AstraZeneca wollte in einer Aussendung am Nachmittag vor dem Hintergrund der jüngsten Berichte im Zusammenhang mit thrombotischen Ereignissen deutlich machen, "dass der Covid-19-Impfstoff gemäß eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sicher ist". "Die Sicherheit ist von höchster Bedeutung und das Unternehmen überwacht kontinuierlich die Sicherheit seines Impfstoffes", hieß es.