APA - Austria Presse Agentur

EU-Wahl: NEOS stehen für Europa auf

"Aufstehen" ist aktuell ein Reizwort in der österreichischen Innenpolitik. Die NEOS sind am Samstag aufgestanden, um im Metro-Kino in der Wiener Innenstadt ihren Kandidaten für die EU-Wahl eine Bühne zu bieten. "Wir müssen jetzt aufstehen für Europa", forderte die voraussichtliche Spitzenkandidatin, Nationalratsabgeordnete Claudia Gamon.

Die Pinken haben sich für die Kandidatenpräsentation ein neues Format einfallen lassen, das nicht langweilen sollte. Die Bewerber haben im Rahmen einer "Late Night"-Talkshow am Vormittag zwei Minuten Zeit gehabt, um sich vorzustellen. Musikalisch begleitet wurde die Show von einer jungen Band, die u.a. eine moderne Interpretation der Europahymne darbot.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Autor Clemens Haipl, der zwischen den Kandidatenpräsentationen Gespräche mit Künstlerin Xenia Hausner, VGN-Chef Horst Pirker, NEOS-Allianzpartnerin Irmgard Griss und NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger führte. Die Gäste mussten anhand von Bilderrätseln europäische Hauptstädte erraten.

Gamon versuchte in der kurzen Zeit, die sie hatte, ihre Begeisterung für "die Vereinigten Staaten von Europa" darzustellen. "Wir müssen jetzt aufstehen für Europa. Keine Wahl ist egal", sagte Gamon. Es brauche "Politik mit Freude", man müsse die Angststarre vor den Populisten ablegen, verlangte sie.

Insgesamt haben sich bei den NEOS 35 Leute für die EU-Wahl beworben. Für den ersten Listenplatz kandidiert neben Gamon das weniger bekannte Parteimitglied Claus Dieter Volko. Für die restlichen Plätze bewerben sich 33 Kandidaten, darunter Stefan Zotti, ehemaliger Geschäftsführer des Österreichischen Austauschdiensts und Mitarbeiter von EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP). Er präsentiert sich am Samstag mit dem Schwerpunkt Bildung: "Europa muss zu einer zur Bildungsunion werden."

Zu den bekannteren Gesichtern unter den Kandidaten gehören auch die georgisch-stämmige Europa-Aktivistin Nini Tsiklauri und Stefan Windberger, der schon 2014 auf dem zweiten Listenplatz kandidiert hatte. Mit Isak Schneider, der sich als "Jude, schwul und verheiratet mit einem Rabbiner aus Luxemburg" vorstellte, haben die NEOS auch einen Bewerber aus dem EU-Ausland und mit Peter Berry sogar einen Briten auf der Kandidatenliste.

Nach der heutigen Veranstaltung startet ein Onlinedialog mit den Kandidaten und anschließend ein Onlinevoting. Finalisiert wird die NEOS-Liste dann am 26. Jänner bei einer Mitgliederversammlung in Wien.