Biontech-Impfstoff

APA/AFP/THOMAS KIENZLE

EU zahlt Aufschlag für Biontech-Dosen

Die EU-Kommission zahlt einer Zeitung zufolge für 900 Millionen Corona-Impfdosen der zweiten Generation von BioNTech/Pfizer einen Preisaufschlag.

Deutschland werde für seinen Anteil von 165 Millionen Dosen aus dem Kontingent 3,83 Milliarden Euro zahlen, berichtete "Welt" (Donnerstagausgabe) im Voraus unter Berufung auf ein Schreiben des deutschen Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss. Statt bisher 15,50 Euro pro Dosis ergebe sich rechnerisch ein Preis von 23,20 Euro. Die Kommission habe auf Anfrage diesen Preis nicht bestätigt und dabei auf eine Verschwiegenheitspflicht verwiesen. Insider hätten jedoch eine Preiserhöhung bejaht. Sollten die deutschen Angaben stimmen, wird wohl auch Österreich einen entsprechenden Aufschlag zahlen müssen.

Der Ministerrat in Wien hatte am Dienstag beschlossen, 800 Millionen Euro (mit einer Option auf Aufstockung) für den Ankauf von 42 Millionen Impfdosen bereitzustellen. Davon entfielen 35 Millionen auf Pfizer/Biontech, drei Millionen auf Moderna und vier Millionen auf Johnson & Johnson.

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Angaben zu den Kosten der einzelnen Dosen wurden nicht gemacht. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wies aber darauf hin, dass alle anderen Maßnahmen in der Pandemie teurer seien als Impfungen. Bei einem Preis von 23,20 Euro würden 35 Millionen Dosen des Pfizer/Biontech-Impfstoffs insgesamt 812 Millionen Euro kosten.

Der "Welt" zufolge ist der dritte Vertrag mit den beiden Konzernen fertig verhandelt. Die EU-weite Lieferung der 900 Millionen Dosen von Dezember 2021 bis ins Jahr 2023 soll eine "ausreichende Versorgung mit adäquaten Impfstoffen gegen Covid-19 auch für die kommenden Jahre" sicherstellen, hieß es unter Berufung auf das Schreiben weiter. Darin enthalten seien "angepasste Impfstoffe gegen Virusvarianten sowie für Kinder". Es sei zudem eine Option auf 900 Millionen weitere Dosen vereinbart worden.