Ex-FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek

APA - Austria Presse Agentur

Eurofighter offenbar nicht teurer als Alternativen

Die Entscheidung der türkis-grünen Regierung über die Zukunft der Luftraumüberwachung und damit auch des Eurofighter wird für kommende Woche erwartet. Im Vorfeld ist nun via "Standard" eine Berechnung der noch unter FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek 2018 eingesetzten Kommission zur Luftraumüberwachung durchgesickert, die ein für den Eurofighter günstiges Ergebnis gebracht hat.

Dem Bericht zufolge wäre der Weiterbetrieb des Eurofighter mit Kosten von 4 bis 4,5 Mrd. Euro in den kommenden 20 Jahren ähnlich teuer wie der Umstieg auf ein anderes System (3,9 bis 4,5 Mrd. Euro). Allerdings müsste die Eurofighter-Flotte dafür nachgerüstet werden. Und für die Kostenberechnung wird davon ausgegangen, dass Österreich keine Trainingsflugzeuge anschafft, sondern einen Teil der Piloten-Ausbildung im Ausland abwickelt.

Zu einem gänzlich anderen Ergebnis war eine von Kunaseks SPÖ-Vorgänger Hans-Peter Doskozil eingesetzte Kommission gekommen. Deren Berechnungen ergab Einsparungen von bis zu 2 Mrd. Euro durch den Umstieg auf günstigere Kampfjets. Doskozil verkündete daraufhin den - bis heute nicht vollzogenen - Ausstieg aus dem Eurofighter-System. Schon damals stand aber der Vorwurf im Raum, die Kosten wären bewusst zuungunsten des Eurofighter-Systems gerechnet worden. Und zwar, indem die erwartete Lebensdauer der Jets von 30 auf 40 Jahre verlängert wurde, wodurch die ohnehin hohen Betriebskosten noch einmal deutlich anstiegen.